Zu Fuß macht sich Woody Grant, seinen jüngsten Sohn David im Schlepptau, von Montana aus auf den Weg nach Lincoln, Nebraska. Dass es sich dabei um schlappe 900 Meilen handelt, juckt den störrischen Grantler nicht.
Schließlich ist er doch fest davon überzeugt, einen Millionenbetrag gewonnen zu haben, und den will er nun persönlich abholen. Für seine verbitterte Frau Kate ist klar: Ihr versoffener Gatte hat endgültig den Verstand verloren
Kein verklärter Blick
Der zweifache Oscarpreisträger Alexander Payne ("The Descendants", "Sideways") ist einer der feinfühligsten Familienchronisten des US-amerikanischen Independent-Kinos. Auch hier hat sein Blick auf ein entbehrungsreiches Leben nichts Verklärendes.
Die lakonische Beiläufigkeit, mit der Regisseur Payne in ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Bildern die Tragik seiner ambivalenten Figuren in diesem Roadmovie sichtbar macht und einen ebenso eleganten wie versöhnlichen Ausweg aus dem Dilemma der vorprogrammierten Enttäuschung findet, verleiht dieser Vater-Sohn-Story etwas zutiefst Melancholisches. Bruce Dern wurde für seine Rolle als "grumpy old man" bereits in Cannes als bester Darsteller ausgezeichnet. Letztlich erzählt die sechsfach oscarnominierte Dramödie vom Festhalten an Träumen.
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