Legendärer Kinohit

Kultiger Film-Orgasmus: “Harry und Sally” wird 25

Kino
21.07.2014 09:44
Von manchen Dingen bleibt nur der Orgasmus in Erinnerung. Von "Harry und Sally" zum Beispiel. Der Film genoss schon Kultstatus, da war er noch gar nicht richtig im Kino. An einem Platz in New York wird sein Vermächtnis besonders gepflegt. Jetzt wird der Film 25. Am 21. Juli 1989 kam er in den USA ins Kino.

Der Orgasmus war der Höhepunkt. Mitten im Lokal beginnt "Sally" zu Stöhnen und fährt sich mit der Hand über den Hals, schließlich schreit sie ekstatisch - und kaut dann ihren Salat weiter. Der simulierte Orgasmus war der Beweis für "Harry", dass Frauen so etwas können - und ein Stück Kinogeschichte (Video hier). "Harry und Sally" war ein Kinoerfolg, der internationale Durchbruch für Meg Ryan und Billy Crystal und ist eine Kinolegende.

Der Film ist kein Brüller, er ist ein Lächler. Einer, bei dem man leise mit dem Kopf nickt und "So isses!" denkt und dann lacht, weil man andere oder sich selbst erkennt. Es geht um die Frage, ob Frauen und Männer Freunde sein können. Klar, sagt Sally, sie habe viele Freunde, auch Männer. Nein, sagt Harry, da steht der Sex im Wege. Der Mann will letztlich immer mit dir ins Bett.

Orgasmusszene für die Frauen
Die Achterbahnbeziehung geht über Jahre. Beim Drehen merkte das Team aber, dass der Film Harry-lastig ist. Also wurde die Orgasmusszene erfunden. Es heißt, dass alle Frauen beim Dreh der Stelle lachten - die Männer nicht. Der befreiende Lacher im Film kam aber für alle. Nachdem Sally ihren falschen Orgasmus hatte und weiter isst, sagt eine alte Frau zum Kellner: "Ich will genau, was sie hatte!"

"Es kommen jeden Tag Leute und wollen genau an dem Tisch sitzen, an dem alles passierte", sagt Erick Cespedes. Er ist Manager im Katz's Deli in New York, wo die Szene gedreht wurde. "Die Leute kommen aus der ganzen Welt und fragen, wie es damals war." Über dem Tisch hängt heute ein Schild mit der Aufschrift: "Hoffentlich haben Sie genau, was sie hatte." "Viele Frauen spielen das nach, mitten im Restaurant", sagt Cespedes lachend. Dann beugt er sich vor und flüstert mit großen Augen: "Und manchmal sogar ein paar Männer!"

Durchbruch für Crystal und Ryan
Für beide Hauptdarsteller war der Film der Durchbruch. Für Crystal schon der zweite, denn als Komiker war er landesweit bekannt. Er drehte noch zwei echte Blockbuster, 1991 "City Slickers" mit den Großstadtcowboys und 1999 "Reine Nervensache" mit Robert De Niro. Aber Hollywood kennt ihn vor allem als den Moderator der Oscar-Gala, einen Job, den er neunmal machte - und dafür sogar zwei Emmys gewann.

Meg Ryan, damals 27, wurde in den Neunzigern die "Seele der romantischen Komödien" (Time Magazine). "Schlaflos in Seattle" ist ein Klassiker dieser bei Frauen beliebten Filme, es folgten noch "I.Q. - Liebe ist relativ", "French Kiss", "In Sachen Liebe" und der Schleichwerbefilm "E-Mail für Dich". Es gab auch anderes, aber in Erinnerung blieben vor allem die Romanzen. In jener Zeit gewann sie auch große Preise. In den letzten 15 Jahren war es nur noch eine Nominierung: Eine Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin.

Missglückte Schönheits-OPs
Ryan versuchte, dem Alter mit dem Skalpell des Schönheitschirurgen zu begegnen. Um es vorsichtig zu sagen: Es ging nicht immer gut. Solche Operationen sagt man auch Crystal nach. Bestätigt ist natürlich nichts, aber immer wieder taucht er mit seinem "komplett neuen Gesicht" (Radar Online) in diversen Vorher-Nachher-Vergleichen auf.

Ryan ist mittlerweile 52, Crystal 66. Autorin Nora Ephron, die Schöpferin der ganzen Geschichte, starb vor zwei Jahren mit 71. Estelle Reiner starb 2008. Kennen Sie nicht? Das ist die Mutter von Regisseur Rob Reiner, der sie als die alte Frau im Restaurant besetzte. Sie gilt als Grand Dame des amerikanischen Humors. Im vergangenen Monat wäre sie 100 Jahre alt geworden.

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