Emmerich-Interview

“Independence Day Resurgence”: Die ersten Details

Kino
21.07.2015 06:00
Die Fans sind begeistert: Roland Emmerich dreht endlich einen zweiten Teil von "Independence Day". Wir haben die ersten Bilder vom Set! Im Interview verrät Kultregisseur Roland Emmerich, warum er noch einmal die Menschheit gegen die Aliens kämpfen lässt und Will Smith nicht mit dabei ist.

Den Spitznamen "Master of Desaster" mag er nicht besonders. Andererseits kann Roland Emmerich wie kaum ein anderer die Welt in Flammen auf- oder in Fluten untergehen lassen. Sein Siegeszug an der Kinokasse begann vor 20 Jahren mit "Independence Day" - der Streifen spielte über 300 Millionen Dollar ein. Kein Wunder, dass Hollywood den deutschen Regie-Star zu Neuauflagen drängte. Doch Emmerich mag keine "Teil 2"-Filme. Doch dann kam das richtige Drehbuch und Emmerich wurde schwach. Jetzt dreht er in den Monster-Studios von Albuquerque "Independence Day Resurgence". krone.at-Korrespondent Dierk Sindermann traf ihn zum Interview.

krone.at: Sie sind Ihrem Prinzip, keine Folge-Filme zu machen, untreu geworden.
Roland Emmerich: So sehe ich das nicht. Ich hasse sie nach wie vor. Wir machen keine zweite Folge, sondern einen Neustart. Wir erweitern das Universum. Ich bin sehr stolz darauf und kann es kaum erwarten, dass die Leute es sehen.

krone.at: Was können Sie über die Handlung verraten?
Emmerich: Die Erde weiß, dass die Aliens wiederkommen werden. Fragt sich nur wann. Drei Milliarden Menschen sind vor 20 Jahren bei dem Angriff aus dem All ums Leben gekommen. Die Überlebenden bereiten sich auf den nächsten Angriff vor. Vereint. Alle Erdbewohner gemeinsamen gegen die Aliens.

krone.at: Es gibt keine Grenzen mehr. Wie hat sich die Welt technologisch entwickelt?
Emmerich: Aus dem, was die Aliens damals zurückgelassen haben, hat man intergalaktische Antriebsaggregate adaptiert. Die Rohstoffe des Mondes können ausgebeutet werden, mit Dingern wie dem (weist auf eine gigantische Maschine im Studio): Das wiegt 35 Tonnen oder so.

krone.at: Mit "Independece Day" haben Sie Will Smith zum Weltstar gemacht. Ist er wieder dabei?
Emmerich: Wir haben ihm "Resurgence" angeboten. Er fand es gut, konnte aber wegen anderer Projekte nicht mitmachen. Aber wir haben ihm einen Filmsohn gegeben, der in Papas Fußstapfen tritt.

krone.at: Wie haben Sie persönlich sich in den letzten 20 Jahren verändert?
Emmerich: Da müssen Sie andere fragen. (lacht) Also, ich glaube, dass ich heute ein besserer Regisseur bin. Ich verstehe Schauspieler besser. Andererseits bin ich mehr und mehr von Details besessen. Es ist irgendwie verrückt.

krone.at: Haben Sie Angst, dass Sie sich mit "Resurgence" selbst Konkurrenz machen? Mit dem ersten "Independence Day" haben Sie schließlich die Messlatte für diese Art Filme sehr hoch gelegt.
Emmerich: Ja klar. Ich glaube nicht, dass es mein bester Film ist, aber ein sehr guter.

krone.at: Sind die Menschen heute enger verbunden als vor 20 Jahren?
Emmerich: Wir haben das Internet, aber manchmal weiß ich nicht, ob das etwas Gutes ist. Ich sehe, wie junge Leute immer ungeduldiger mit- und distanzierter voneinander werden. Als ich aufwuchs, da gab es kein Internet. Man hing mit Freunden ab. Für die Eltern von heute ist es perfekt, wenn sie ihrem quengeligen Kind ein iPad in die Hand drücken können. Ich glaube, deswegen sind Kinder heute klüger als wir, aber emotionell hinken sie nach.

krone.at: Dank Computertechnik und Bluescreen können Sie Filme komplett im Studio machen.
Emmerich: Was mir großen Spaß macht. Ich kann Dinge genau da ins Bild setzen, wo ich sie haben will. Den Helikopter ein bisschen mehr nach links? Kein Problem. Ich kann alles kontrollieren. Auch die Sonne.

krone.at: Sie sind Gott.
Emmerich(lacht): Ein bisschen, aber Gott steht nicht unter einem Zeitdruck wie ich.

krone.at: Sie werden in diesem Jahr 60. Ist das ein großer Schritt in Ihrem Leben?
Emmerich: Das versuche ich noch herauszufinden.

krone.at: Man sagt ja, 60 ist das neue 40.
Emmerich: Das neue 50 würde mir schon reichen.

Auch wenn Will Smith abgesagt hat, so gibt es doch ein Wiedersehen mit vielen der Stars aus dem ersten Teil: Jeff Goldblum, Bill Pullman, Judd Hirsch, Brent Spiner und Vivica A. Fox kehren in ihre Rollen zurück. Neuzugänge sind: Liam Hemsworth, der einen talentierten Fighter-Piloten spielt, dessen Ego für Probleme sorgt. Er wird auf die Mond-Station versetzt, aber dann der Held im Kampf gegen die Aliens. Maike Monroe spielt eine Pilotin. Sela Ward ist Präsidentin der USA, China-Star Angelbaby spielt eine chinesische Pilotin und Jessie Usher ist der Filmsohn von Will Smith.

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