3D-Animationshit

“Die Boxtrolls”: Süße Wesen mit schlechtem Ruf

Kino
22.10.2014 15:35
Im altehrwürdigen Städtchen Cheesebridge geht die Angst vor Monstern um. Denn unter der Stadt leben die "Boxtrolls" (Kinostart: 23. Oktober). Das sind Fabelwesen, die Pappkartons ähnlich tragen wie Schildkröten ihre Panzer. Angeblich sind sie gefährlich. Doch in Wahrheit handelt es sich um scheue, sensible und liebenswerte Kreaturen.

Den schlechten Ruf verdanken die Boxtrolls dem bösartigen Archibald Snatcher, der nach unumschränkter Macht strebt. Erst mit dem Kampf gegen ihn können die putzigen Wesen ihren Ruf retten - und dazu eine große Freundschaft.

Das kleine Animationsstudio Laika in Portland im US-Bundesstaat Oregon erhielt bereits für die anspruchsvollen Animationsabenteuer "Coraline" (2009) und "ParaNorman" (2012) enormen Publikumszuspruch und viele Preise. In beiden Fällen gab es sogar Oscar-Nominierungen. Das Studio verbindet die alte Stop-Motion-Tricktechnik mit modernsten 3D-Effekten. Dazu werden Puppen von Hand in detailverliebten Kulissen Filmbild für Filmbild bewegt und fotografiert. Perfektioniert wird das Ergebnis mit neuester Computertechnik.

Aber nicht allein die visuelle Brillanz begeistert. Auch die erzählte Geschichte ist von mitreißender Intensität. Die unterdrückten Wesen aus der Kanalisation sind nämlich die treuesten Gefährten des elfjährigen Waisenjungen Eggs. Als dessen Adoptivvater Fish von den Trolljägern im Dienste Archibald Snatchers entführt wird, helfen die Boxtrolls unumwunden. Denn so wie sie selbst als nicht gesellschaftsfähig angesehen werden, wird es auch der arme Eggs.

Für Eggs ist das prekär, weil sein Herz für Winnie, die Tochter des Bürgermeisters, schlägt. Damit führt auch die Liebe der vorurteilsfreien Kinder zum offenen Kampf gegen Snatcher. Der nämlich wird nicht müde, alles Fremde und Unangepasste zu verdammen. Der Schurke tut das, um die unumschränkte Macht zu erlangen. Gelingt ihm das, haben die Boxtrolls und Leute wie Eggs und Winnie nichts mehr zu melden. Also gilt es, vereint gegen den Schuft anzutreten.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Der charmante Mix aus handgemachten Kulissen und modernster Stop-Motion-Computermagie verdichtet sich zu einem fantasievoll-skurrilen "Schachteltroll-Grusical", das den Geist von Charles-Dickens-Romanen heraufbeschwört, düstere Gothic-Elemente mit schrägen Musical-Einlagen kombiniert und zugleich durchaus didaktisch wertvoll zeigt, wohin Ausgrenzung und Vorurteile führen können. Sie dürfen nur nicht an einer Cheddar-Allergie leiden!

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