Vampir im Zirkus

Der Zauber der Manege: “Wasser für die Elefanten”

Kino
27.04.2011 12:00
Um eine große - und eine elefantöse Liebe geht es in der brillanten Bestseller-Adaption "Wasser für Elefanten": ein bewegend-romantisches Zirkusdrama, exquisit besetzt mit den Oscar-Preisträgern Reese Witherspoon und Christoph Waltz - und dem "Twilight"-Star Robert Pattinson. Kinostart: 29. April.

Im wirtschaftskrisengebeutelten Amerika des Jahres 1931 springt ein Student der Veterinärmedizin einem Impuls folgend auf einen Zug auf. Ein weites Land, niedergerungen von der großen Depression. Und ein junger Mann, den der Unfalltod der Eltern in eine ungewisse Zukunft treibt.

Die dahin ratternden Wagons sind rollendes Heim eines Zirkus. Und Jacob - "Twilight"-Star Robert Pattinson -, finanziell völlig am Ende, schließt sich der illustren Truppe an. Nach anfänglichen Handlangertätigkeiten darf er die Tiere betreuen. Diese Aufgabe bringt ihn auch mit Kunstreiterin Marlena - Oscar-Preisträgerin Reese Witherspoon ("Walk the Line") - zusammen, zu der er sich vom ersten Augenblick an hingezogen fühlt.

Waltz mit cholerischer Bösartigkeit
Sie ist die Frau des Zirkusdirektors August Rosenbluth, gefürchtet ob seiner brutalen tierquälerischen Dressurmethoden, - ein Part, der vom Charismatiker und Oscar-Preisträger Christoph Waltz ("Inglourious Basterds") voll cholerischer Bösartigkeit umgesetzt wird. Jacobs Empathie für die ihm anvertrauten Tiere, zu denen auch Elefantendame Rosie, ein geschundener Dickhäuter, zählt, wird  an das Herz der schönen Artistin rühren...

Glamour, elegante Akrobaten, exotische Tiere. Sie strahlt eine besondere Aura aus, die Zirkus-Ära der 1930er-Jahre. Eine Scheinwelt im Manegenrund, die die Menschen für ein, zwei Stunden den tristen Alltag vergessen ließ. "Water for Elephants - Wasser für Elefanten", so der gleichnamige Titel der filmischen Adaption des allein in den USA über 2,5 Millionen mal verkauften Bestsellers der Kanadierin Sara Gruen, für die Regisseur Francis Lawrence eine Sensationsbesetzung gewinnen konnte. Ein mitreißendes Drama, dem sogar Kult-Autor Stephen King einiges abgewinnen konnte: "Helden, Schurken, Romantik und wilde Tiere! Eine geniale Mischung!"

Pattinson steht auf 4.100-Kilo-Dame
Gewichtige Unterstützung erfährt dieser elefantöser Besetzungscoup von der 42-jährigen Dickhäuter-Lady Tai, eine Showbiz-Veteranin, die bereits in "Die dicke Vera" oder "Das Dschungelbuch" rüsselschwingend zu sehen war. In "Wasser für Elefanten" hört das kluge Tier auf den Namen Rosie. Robert Pattinson: "Ich war noch nie einem so gewaltigen Tier so nahe. Es war absolut faszinierend, wie anmutig und vorsichtig sich dieser sanfte Koloss in der Nähe von Menschen zeigte. Ich muss gestehen, eigentlich liebe in diesem Film gleich zwei Frauen - was sehr kompromittierend ist: eine zierliche blonde - und eine etwas korpulentere, die gut 4.100 Kilo auf die Waage bringt!" Stoßzahn statt Eckzahn, so das zwischenzeitliche Motto des Kult-Kino-Vampirs, der sich als Elefantenflüsterer auch sehr gut macht.

Oscar-Preisträger Christoph Waltz zeigte sich besonders von der Arbeit des Chef-Tiertrainers Johnson beeindruckt. Waltz: "Ich bewundere Gary Johnson zutiefst. Er ist so gefasst, in sich ruhend. Ich könnte nie die Geduld aufbringen, ein Tier zu trainieren. Ich könnte nicht einmal einen Hund abrichten!" Als August Rosenbluth gibt er den aufbrausenden Tyrann, und extrem eifersüchtigen Ehemann, ja einen abgründig sinstren Schizopathen, dessen Zornausbrüche gefürchtet sind - von Mensch und Tier.

"No animal was harmed"
Tierschützer seien an dieser Stelle beruhigt: Elefantendame Rosie wurde kein Härchen gekrümmt, sie wurde nie tatsächlich geschlagen, sondern genoss vielmehr jede Menge Leckerbissen wie saftig süße Wassermelonen! Während der gesamten Dreharbeiten und auch in der Vorbereitungsphase waren Sicherheitsexperten der Animal Humane Association vor Ort. Der Film erhielt das Sicherheitssiegel "No animal was harmed - kein Tier kam zu Schaden". Eine wichtige Feststellung der Überwacher tierischen Wohlergehens: Der Film zeigt nur die Anmutung einer Tiermisshandlung, die aber nicht ausgeübt wird, sondern raffiniert digital das Auge - dem Drehbuch entsprechend - täuscht!

Oscar-Preisträgerin Reese Witherspoon indes unterzog sich einem schwierigen Training in der Zirkusschule. Schließlich verbrachte sie die meiste Zeit auf Rosie. Zu ihrer Filmliebe sagt sie: "Es ist Jacobs Anständigkeit und seine intuitive Beziehung zu Tieren, die Marlena betören. Er hat nichts von den narzisstischen Zampano-Allüren ihres cholerischen Gatten."

Man sagt, Elefanten haben ein untrügliches Gedächtnis, können nicht verzeihen - was sich ja auch in der Romanvorlage und in Francis Lawrences Film dramatisch bewahrheitet. Eine Tatsache, die Robert Pattinson tierisch beschäftigt. Pattinson: "So gesehen bin ich auch ein Dickhäuter. Ich kann sehr nachtragend sein. Ja, - und Elefanten werden recht alt. Da möchte ich auch gern mithalten!"

von Christina Krisch, Kronen Zeitung

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