Morgan, der unter anderem für die Drehbücher von "The Queen" und "Frost/Nixon" verantwortlich zeichnete, verwendet Schnitzlers Drama als Ausgangspunkt, ohne sich dann jedoch allzu nahe an der Vorlage zu bewegen. Die Kreisstruktur wurde beibehalten und in klassisch Hollywood'scher Episodenstruktur dicht ineinander verwoben.
Den Auftakt des Reigens gestaltet das winterliche Wien: Eine Prostituierte trifft hier auf einen britischen Geschäftsmann (Jude Law), dessen geplanter Seitensprung in die Hose geht und dessen Anruf bei seiner Frau (Rachel Weisz) dazu führt, dass diese ihre Affäre mit einem Fotografen beendet.
Dessen Freundin wiederum haut ob der Untreue ihres Freundes ab und trifft im Flugzeug zuerst auf einen alten Mann (Anthony Hopkins), der immer noch auf der Suche nach seiner seit langer Zeit vermissten Tochter ist, und später auf einen gerade in die Freiheit entlassenen Sexualstraftäter (Ben Foster). Dazu kommen ein russischer Gangster, dessen Fahrer, dessen unglückliche Frau und deren muslimischer Boss, ein gequält verliebter Zahnarzt - und zu guter Letzt auch die Schwester der Prostituierten vom Beginn, bei der sich der Kreis wieder schließt. Als Zuhälter schlüpfte auch Burgtheater-Star Johannes Krisch in eine bekannte Rolle.
Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Dieser von Arthur Schnitzlers Klassiker "Der Reigen" inspirierte Blick auf ein weltumspannendes Beziehungsgeflecht fesselt mit überraschenden Wendungen. Fernando Meirelles gefällt sich in der Beobachterposition und kredenzt uns ein intelligentes Panoptikum ewig gleicher Sehnsüchte und seelischer Nöte.
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