Neue Traumpartner?

Kanzler Faymann setzt jetzt voll auf die Grünen

Österreich
24.08.2012 17:00
Bei einem demonstrativen Treffen in der Pongauer Berglandschaft haben Bundeskanzler Werner Faymann und Grünen-Chefin Eva Glawischnig am Freitag viele kleine Giftpfeile auf ÖVP und FPÖ abgefeuert. Dass sich der Regierungschef und die Oppositionspolitikerin nach den Wahlen eine Koalition sehr gut vorstellen könnten, stand nach dem rot-grünen Gipfel außer Zweifel.

Die Grünen-Chefin ist derzeit im Rahmen ihrer Sommertour in Salzburg unterwegs. Der Kanzler war eigens aus Wien zum Plaudern in lockerer Atmosphäre angereist. Mehr als eine Stunde verzogen sich Faymann und Glawischnig dann in das hinterste Winkerl einer Berghütte in der Liechtensteinklamm in St. Johann im Pongau und tuschelten ebenso vertraulich wie vertraut miteinander.

Gegenseitige Komplimente
Im Anschluss traten beide vor ein enormes Medienaufgebot, um sich gegenseitig Komplimente zu machen. "Ich danke dem Bundeskanzler, dass er hierher zu meiner Sommertour gekommen ist", sagte Glawischnig. "Ich danke für diese Einladung und danke den Grünen für ihre konstruktive Unterstützung in wichtigen europapolitischen Fragen wie dem Europäischen Rettungsschirm ESM", erwiderte Faymann.

Abstimmung in der Infobox: Soll nach der nächsten Wahl Rot-Grün kommen?

Spitzen gegen ÖVP und FPÖ
Danach setzte es vom Kanzler und der Grünen-Chefin einige Spitzen gegen ÖVP und FPÖ, ohne diese Parteien ausdrücklich zu nennen. Glawischnig mokierte sich generell über die Gesprächsverweigerung der ÖVP mit den Grünen: "Was ist denn das für eine Art?" Die Grünen-Chefin hatte auch die Volkspartei im Zuge ihrer Sommertour zu einem Gespräch eingeladen, von dieser aber noch keine Zusage erhalten, wie sie am Freitag bekräftigte. Michael Spindelegger empfahl sie noch, "er soll mal raus unter die Leute". Nebenbei bemerkte sie aber in Hinblick auf eine Dreierkoalition (SPÖ/Grüne/ÖVP), dass sie den ÖVP-Chef "persönlich sehr gerne mag".

Faymann warnt ÖVP vor Euro-Rauswürfen
Faymann bezeichnete in Richtung seines Koalitionspartners ÖVP "Ideen eines Rauswurfs von Ländern aus der Euro-Zone" als gefährlich, weil das unabsehbare Folgen auf die Jugendarbeitslosigkeit und die daraus entstehenden Kosten haben könne. Es sei eine Lüge, dass das Rausschmeißen von Ländern finanziell billiger komme, betonte der Kanzler.

Und unter Bezugnahme auf den jüngsten Wirbel um einen Cartoon, den FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache - wie berichtet - auf seine Facebook-Seite gestellt hatte, stellte Faymann klar: "Ich will nur mit Parteien zusammenarbeiten, die für Antisemitismus nichts übrig haben."

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