Krko verlängert

Kostenexplosion lässt Atomplan wackeln

Kärnten
04.05.2016 16:26

Der absurde Beschluss über die Laufzeitverlängerung des AKW Krko sorgt in Österreich für Entsetzen. Das Risiko-Atomkraftwerk soll bis 2043 am Netz bleiben, ein neues Brennelementelager wird erforderlich. Kernkraft-Experten und Risikoforscher zweifeln an den Plänen: "Das Atomkraftwerk steht bereits an der Kippe."

Dass die Rechnung mit der Kernenergie nicht mehr aufgeht, ist keine Phrase grüner Idealisten. Experten liefern jetzt auch beim AKW Krko Argumente dafür, dass das Ablaufdatum 2023 aus ökonomischen Gründen wohl nicht überschritten werden dürfte. So hat der Druckwasserreaktor in Krko seine theoretische technische Lebensdauer (40 Jahre) bald erreicht - ein Tausch ist unmöglich. Wie Teilnehmer bilateraler Verhandlungen aber bestätigen, war die Abschaltung des AKW in Slowenien wegen Unwirtschaftlichkeit bereits ein Thema. "In halb Europa werden Werke stillgelegt, weil sie nicht mehr rentabel sind", so Greenpeace-Atomexperte Jan Haverkamp. Er ist überzeugt, dass auch Krko bald abgedreht werden dürfte. Sinkende Strompreise, steigende InvestitionenDie Gründe dafür seien stark sinkende Strompreise, die massiven Investitionen in die Nachrüstung und die Instandhaltung der altersschwachen Anlagen gegenüberstehen. "Durch die Stresstests nach Fukushima ist noch viel zu investieren - es rechnet sich nicht mehr", sagt Risikoforscher Kromp.

Hinzu kommen aufwändige Sicherheitstests, die alle zehn Jahre durchgeführt werden müssen, fehlende Rücklagen sowie massive Kosten für Umweltprüfungen, wie sie auch in Krko anstehen - so die Einschätzungen der Experten.

Im Jahresbericht der Betreibergesellschaft NEK ist für das Jahr 2014 aber nach wie vor ein Profit von 2,6 Millionen € ausgewiesen.

Harte Kritik am Betreiber kommt auch aus Kärnten. Stefan Merkac, Energieexperte des Landes Kärnten: "Auch für die Zeit nach Krko fehlen Rücklagen - denn der Rückbau verschlingt Milliarden!" Beunruhigung herrscht im Land ob des Neubaus eines Abklingbeckens für Brennelemente. Das Trockenlager soll außerhalb der Schutzhülle errichtet werden und wäre somit durch Terror, Sabotage und Extremwetter bedroht.

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