Pfarren als Quartier

Kirche öffnet Tore für Flüchtlinge

Kärnten
04.09.2015 17:04
Auf der Suche nach Asylquartieren gibt es in Kärnten jetzt massive Unterstützung von der Kirche! Die Caritas übernimmt die Betreuung, im ganzen Land werden Quartiere gesucht: Hunderte Flüchtlinge sollen u. a. in Pfarrhöfen Obdach finden – Montag erfolgen die ersten Zuteilungen. Auch Schulen werden als Quartiere überprüft.

Die „Caritas“ hat bei der Suche nach Asylquartieren eine neue Offensive gestartet. Nachdem die Erzdiözese Wien angekündigt hat, 1000 Flüchtlinge aufzunehmen, läuft auch in Kärnten die Suche auf Hochtouren. „Wir haben uns jetzt mit dem Landeshauptmann geeinigt, dass wir Pfarrhöfe und private Wohnungen organisieren und die Flüchtlinge betreuen“, erklärt Direktor Josef Marketz.

Derzeit werden von der Kirche Plätze bei den Elisabethinen in Klagenfurt, im Stift St. Paul, in den Pfarrhöfen Globasnitz, Gurk und Kappel/Drau vorbereitet. Die kirchliche Hilfsorganisation ist laut Vereinbarung mit dem Land auch für Qualität verantwortlich, die der Bund für Quartiere vorschreibt. Anders als geplant, wurden die Standards nicht angehoben, sondern sollten ob des Ansturms nach unten korrigiert werden. Kärnten besteht dennoch auf mindestens neun Quadratmeter Platz pro Flüchtling, (15 für zwei, 20 für drei Personen), Küchen, Sanitäreinrichtungen.

Bereits Montag werden die ersten 30 Flüchtlinge von der „Caritas“ zugeteilt. Parallel wird im ganzen Land weitergesucht – die Kirche will für den nächsten Ansturm gerüstet sein. Auch Kleiderspenden für den Herbst werden benötigt.

Knapp werden auch die Personalressourcen. In „Caritas“-Häusern sind Beamte nur einmal im Monat vor Ort, um den Lebensunterhalt auszuzahlen, bestätigt Flüchtlingsbeauftragte Barbara Payer. Wo sich Flüchtlinge privat einmieten, gibt es keine Kontrollen mehr.

In Kärnten sind derzeit mehr als 3000 Flüchtlinge untergebracht. Wegen Platznot wird jetzt auch über die Öffnung von leerstehenden Schulen als Quartiere nachgedacht. Landesschulratspräsident Rudi Altersberger: „Passt die Infrastruktur, sind leerstehende Schulen als Quartiere möglich. Allein 2014 wurden 14 Expositurklassen geschlossen.“ Für die Öffnung als Asylquartier bedarf es jedoch der Zustimmung der Bürgermeister.

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