Drei Jahre hatte sich der Verwaltungsgerichtshof mit seiner Entscheidung über die Einsprüche der Stadt Villach sowie der Gemeinde Finkenstein Zeit gelassen und schließlich, wie berichtet, die Bescheide gekippt. "Damit sind weitere Bescheide gefallen - und wir waren zum Baustopp gezwungen", erklärt Reinhard Draxler, Geschäftsführer der Kärnten Netz GmbH.
Das Projekt müsse nun in zweiter Instanz neuerlich geprüft werden. Draxler: "Insgesamt wurden 20 behördliche Verfahren abgewickelt und Einigungen mit 110 der 115 Grundstückseigentümer erzielt. Das wird damit alles in Frage gestellt." Draxler sieht mit dem Entscheid einen mittelfristigen Schaden für den Großraum Villach. Größere Strommengen könnten in Zukunft nicht mehr zur Verfügung gestellt werden. "Das bestehende Netz ist 50 Jahre alt. Damals lag der Strombedarf bei einem Viertel", so Draxler.
Der Fall der 110-kV-Leitung sowie die Aufhebung des Müllbescheides bei FunderMax (eine Anrainerin hatte erfolgreich Einspruch gegen den Bescheid zur zusätzlichen Einbringung von Müll für die Fernwärmeerzeugung eingebracht) lassen Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl aufschreien. Er fordert bei Infrastrukturverfahren und anderen Projekten Rechtssicherheit für die Projektwerber: "Es kann nicht sein, dass Bescheide nach Jahren aufgehoben werden."
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