Lebensrettung:

“Ich habe kurz überlegt – dann bin ich gesprungen”

Sie ist ÖWR-Mitglied; die Lebensretterin Verena Steiner aus Lienz.

(Bild: Brunner Images/Philipp Brunner)

Einer 26-jährigen Lienzerin verdankt ein Asylwerber aus Somalia sein Leben: Wie die "Krone" berichtete, war der Mann am Donnerstag auf einem nassen Stein ausgerutscht, in die Drau gestürzt und bewusstlos geworden. Die Wasserretterin bemerkte das, zögerte nicht lange und sprang in die zehn Grad kalte Drau.

Der Somalier hatte sich am Nachmittag mit Bekannten im Bereich des Lienzer Draupark-Spielplatzes aufgehalten. Dabei war er ausgerutscht und ins Wasser gefallen. Mehrere Personen wurden aufmerksam; auch die 26-jährige Verena Steiner, die sich mit ihrem Sohn Finlay und der Familie am Kinderspielplatz befand: "Ich hörte Rufe und dass jemand im Wasser wäre. Da lief ich zum Ufer." Gerade rechtzeitig; denn da trieb auch schon der Bewusstlose Somalier an ihr vorbei.

Steiner: "Ich überlegte kurz, weil ich ja mein Kind dabei hatte. Aber ich wusste, dass meine Familie auf ihn aufpasst. Also sprang ich." Ein gewagtes Unterfangen; selbst gute Schwimmer haben in Flüssen nicht nur mit der Strömung, sondern vor allem mit der Kälte zu tun.

Steiner wusste jedoch, was auf sie zukommt. Die Jugendreferentin der Wasserrettung hatte erst kürzlich solche Rettungen trainiert: "Außerdem hilft der Adrenalinschub ein wenig!" Als Schutz vor Steinen behielt sie die Schuhe an. Sie musste sich aber anstrengen, den Mann zu erreichen: "Bewusstlose treiben schneller." Zwei Männer rannten am Ufer neben ihr her und halfen dann bei der Bergung. Steiner: "Ich bin froh, dass es dem Mann gut geht!"