Fische vernichtet

Gletscherfluss ist nach Kraftwerkspanne “tot”

Kärnten
09.10.2015 16:17
Mit einem "ökologischen Super-GAU" hat die geplante Absenkung eines Wasserkraftwerk-Speichers im Mölltal geendet! Tonnen an Sedimenten setzten sich plötzlich in Bewegung und schossen als Schlammlawine flussabwärts - bis in die Drau. Der Fischbestand ist auf Jahre vernichtet, der Fluss in diesem Bereich tot.

Bei der Absenkung sollten kontrolliert Sedimente aus dem Rottau-Staubecken des Verbund-Energiekonzernes verbracht werden. Der Plan ging völlig schief: Plötzlich lösten sich Tonnen an Schlamm und verwandelten den an sich klaren Gletscherfluss in eine todbringende Brühe. "Äschen, Forellen - im betroffenen Flussabschnitt lebt nichts mehr", ist Landesfischereiverbandsobmann Gert Gradnitzer entsetzt. Die Fischer sprechen von einem "ökologischen Supergau". Auch für viele der Anrainer ist das, was passiert ist, eine "riesige Sauerei".

Der Betreiber der Maltahauptstufe-Kraftwerke ringt um Erklärungen. "Die Spülung des Ausgleichsbeckens ist vorgeschrieben. Wir wissen nicht, wie das passieren konnte", sagt "Verbund"-Sprecher Robert Zechner. Offenbar dürfte sich bei dem Vorgang aber eine gewaltige Sandbank gelöst haben - der Schlamm verstopfte sogar Pumpen für die Notversorgung der Fischtreppe.

Zunichte gemacht durch die fatale Panne wurde auch ein aufwändiges Äschen-Zuchtprojekt. Der dunkelgraue Brei dürfte auf mehreren Kilometern - bis zur Draumündung - alles Leben getötet haben. Eine Entschädigung für die Fischereiberechtigten ist fraglich. Offenbar hat sich der Betreiber mit einer Zahlung vor Jahrzehnten freigekauft.

Entsetzen herrscht auch in der Umweltabteilung des Landes Kärnten. Hier wurde Anzeige erstattet, der Vorfall soll genau untersucht werden. Für lückenlose Aufklärung ist Landes-Fischereireferent Gerhard Köfer.

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