Gewalt an Schulen

Gemobbt: Schüler nur noch zu Hause unterrichtet

Kärnten
30.11.2010 19:10
Zwölfjährige wollen sich umbringen, Volksschulkinder haben Magengeschwüre, jeder vierte Schüler wird Opfer von Gewalt: Mobbing, Happy Slapping und Cybermobbing stehen in Schulen an der Tagesordnung. Aber das Problem wird unter den Tisch gekehrt - Schulen unterstützen es sogar, wenn Schüler nicht zum Unterricht kommen.

"Als ein Schüler wegen Mobbings nicht in die Schule gehen wollte, wurden ihm von der Direktion die Hausarbeiten heimgeschickt, damit er wenigstens üben konnte", bestätigt Landesschulratsvizepräsident Rudi Altersberger. Und er sagt: "Das ist keine Lösung - damit wird das Problem nur unter den Tisch gekehrt."

"Es hat schon Selbstmorde gegeben"
Mobbing ist mittlerweile ein großes Problem an den heimischen Bildungsanstalten. Altersberger: "Opfer sind meist die ruhigen Schüler. Die Klasse ist froh, dass einer der Buhmann ist und der Rest Ruhe hat." Kinder erkranken seelisch und körperlich daran: Das geht von Magengeschwüren bis hin zu psychischen Zusammenbrüchen. "Es hat sogar schon Selbstmorde und -versuche gegeben", so Altersberger bedrückt. Er ortet eine Zunahme bei Cybermobbing, bei dem Schüler im Internet bloßgestellt und beschimpft werden bis zu Happy Slapping: "Da kursieren Videos, auf denen jemand verprügelt wird."

Acht Sozialarbeiter für Tausende Schüler
Eine Lösung ist nicht in Sicht: "Es gibt doch kein Geld für Maßnahmen. Das Land hat gar keinen, die Kinderfreunde wenigstens acht Sozialarbeiter dafür - acht für Tausende Schüler! Deshalb können sie immer nur im Notfall reagieren. Wir brauchen Maßnahmen zur Prävention."

von Serina Babka, "Kärntner Krone"

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