Abzocker bloßstellen

Frauen rächen sich an Internetgaunern

Kärnten
26.05.2016 19:17

Gerade noch rechtzeitig hat sich eine Unterkärntnerin aus den Fängen eines Internet-Abzockers befreien können. Er hatte ihr Liebe vorgegaukelt und hoffte, sie um viel Geld erleichtern zu können. Doch die 47-Jährige roch den Braten und stieg aus. Dann drehte sie den Spieß um. Sie schloss sich einer Gruppe an, die solchen Betrügern eine Falle stellt und sie manchmal dann sogar bloßstellt.

"Eine Zeitlang war ich so dumm, zu glauben, dass da echte Gefühle im Spiel sind. Dann merkte ich, dass alles eine große Lüge ist." Die Unterkärntnerin Anna S. kann sich noch immer nicht verzeihen, auf diese Abzocke hereingefallen zu sein.

"Er behauptete, Phil zu heißen und in der US-Army zu dienen. Aus Krankheitsgründen brauche er Geld, da er von Afghanistan wieder heim nach Ohio wolle." Erst freundeten sich Phil und Anna online an, dann gab es sogar Liebesschwüre: "Je länger das ging, desto schlechter wurde sein Englisch - er hatte natürlich ein Google-Übersetzungsprogramm verwendet - und desto mehr Geld forderte er."

500 Euro hat ihm die Kärntnerin auch überwiesen. Dann überwand sie aber die romantischen Gefühle: "Ich suchte im Internet nach anderen Opfern und traf auf Frauen, die sogenanntes ,scam-baiting’ betreiben."

Dabei handelt es sich um Leute, die aufklären und warnen. Und die als Lockvogel auftreten, um Betrüger zu beschäftigen. Anna: "Es geht zwar nicht allein um Rache, allerdings gebe ich zu, dass ich solche Abzocker manchmal gerne bloßstelle." Man verspricht den Männern Geld; aber nur unter der Bedingung, dass sie alberne Fotos von sich ins Netz stellen. "Und die Männer gehen da wirklich extrem weit. Das geht sogar bis zur Selbstbeschimpfung."

Ein Internet-Fahnder: "Bei den Tätern handelt es sich um die Handlanger der Bosse aus der berüchtigten Nigeria-Connection. Die machen alles, um auf ihre Quote zu kommen. Hauptsache, es fließt Geld."

Zuletzt war eine Oberkärntnerin Opfer eines Liebes-Betrügers geworden und hatte ihr Haus mit 85.000 Euro belehnt.

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