Tätern droht Saualm

“Boxerbande” droht nach Prügelei die Untersuchungshaft

Kärnten
31.05.2010 23:59
Seit Monaten terrorisieren sie Jugendliche in Villach und halten die Polizei mit Körperverletzungen und Erpressung auf Trab. Nun droht einigen Boxern aus Tschetschenien die U-Haft, zudem wurde gegen sie ein Asylaberkennungs-Verfahren eingeleitet. Ihr Trainer hält weiterhin zu ihnen, wenngleich er sagt: "Ich warne sie oft, sich die Zukunft nicht kaputt zu machen."

"Die Burschen sind alle super Boxer", ist Trainer Erwin Mandl vom Verein Power Boxing Carinthia felsenfest überzeugt. Erst am Wochenende verteidigte einer der Tschetschenen erfolgreich seinen Europameistertitel. Er ist wie seine Landsleute mit Vorwürfen konfrontiert, in Villach laufend in Schlägereien verwickelt zu sein und von Jugendlichen Schutzgeld erpresst zu haben.

Mandl: "Ich kann nichts Schlechtes über sie sagen. Bei mir hat es noch nie einen Zwischenfall gegeben. Dennoch sage ich ihnen immer wieder, sie sollen sich von Villach fern halten, denn es gibt dort zu viele Tschetschenen. Außerdem werden sie ständig provoziert."

Trainer droht mit Sanktionen
Sollte einer seiner sportlichen Zöglinge allerdings verurteilt werden, will der Trainer hart durchgreifen: "Wir sind ja kein Sozialverein. Wenn einer aus der Rolle fällt, dann braucht er nicht mehr zu kommen." Geht es nach den Kärntner Flüchtlingsreferenten Gernot Steiner könnten die verdächtigen Prügler bald in ihrer alten Heimat boxen: "Wir haben bei der Asylbehörde einen Antrag auf Asyl-Aberkennung gestellt. Allerdings brauchen wir dafür eine Verurteilung."

Landeshauptmann Gerhard Dörfler will nach den Zwischenfällen in Villach durchgreifen: "Wir brauchen keine Profiboxer, die in Kärntner Sportklubs zu wilden Schlägern ausgebildet werden und dann unsere Jugendlichen bedrohen", tobt er.

Bis zu 150 Euro Schutzgeld gefordert
Die Polizei hat in Villach neun Tschetschenen im Visier. Gegen sie wird auch wegen möglicher Drogendelikte ermittelt. Vier sind in Villach sowie im Drautal untergebracht, die anderen leben in Salzburg, kommen jedoch regelmäßig in die Draustadt. Sie sollen von Villacher Jugendlichen bis zu 150 Euro Schutzgeld gefordert haben. Wer sich weigerte, zu zahlen, für den soll es Hiebe gesetzt haben.

Dörfler: "Es wird überprüft, ob die Täter in U-Haft kommen. Wenn nicht, dann werden wir dafür sorgen, dass sie auf der Saualm untergebracht werden."

Stadtchef Helmut Manzenreiter ist ratlos: "Wir bekommen die meisten Tschetschenen zugewiesen und haben darauf keinen Einfluss. Außerdem brauchen wir in Villach mehr Polizisten; aber nicht nur auf dem Papier, sondern in den Wachzimmern."

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