Safira ist ein Wunschkind. "Wir haben unsere erste Tochter bei der Geburt verloren und uns auf ein Baby gefreut", erzählt der Vater vor Gericht. "Sie war ein Frühchen, und als sie nach Hause durfte, habe ich gekündigt, um auf sie aufpassen zu können." Das Aufpassen hat nicht funktioniert – Wochen später landete das Baby mit 35 Knochenbrüchen und Kopfverletzungen im Klinikum. Ursache kann nur Misshandlung sein, sind sich alle Gutachter einig.
Doch wer war der Täter?
"Die kleinen Opfer können nicht reden", sagt Staatsanwältin Tina Frimmel-Hesse. "Das ist unser Problem." Also wurde das Verfahren gegen die Mutter eingestellt und der wahrscheinlichere Täter, der Vater, ein 28-jähriger kantiger Typ mit fünf Vorstrafen, angeklagt.
Doch der Prozess erwies sich als Farce: keine Beweise oder Zeugen; ein Gutachten, das dem Mann zwar Gefährlichkeit attestiert, aber nur, WENN er seine Tochter verletzt hätte, sonst nicht; und vor allem eine Mutter, die eisern schweigt und NICHTS zu den Qualen ihres möglicherweise lebenslang beeinträchtigten Kindes sagen möchte.
Der Schöffensenat unter Richterin Akiko Kropfitsch fällte daher im Zweifel einen Freispruch für den Vater. Damit bleibt das Verbrechen an Safira unaufgeklärt
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