Gold, Silber, Platin

Münzen als Wertanlage: Tipps zum Sammeln

Wirtschaft
13.01.2012 16:30
Der Mensch ist ein Jäger und Sammler. Eine Spezialdisziplin vor allem letzterer Kategorie findet sich im Sammeln von Münzen: Numismatiker haben oft erstaunliche Sammlungen von Münzen verschiedenster Kategorien und Werte, die sie teils aus Liebhabergründen, teils aber als schlichte Wertanlage mit oftmals erstaunlichen Renditen unterhalten, die mit Aktieninvestments mithalten bzw. diese manchmal sogar übertreffen können. Wenn auch du dich unter die Münzsammler begeben möchtest, findest du hier einige Tipps, worauf du in diesem Zusammenhang achten solltest.

Ist Münze gleich Münze?
Grundsätzlich gilt es, zwischen Münzen und Medaillen zu unterscheiden. Münzen hatten einmal oder haben noch immer Zahlungskraft. Das gilt auch für sogenannte Gedenkmünzen, die zu einem bestimmten Anlass herausgegeben werden und ein Nominale haben. Medaillen sollen dagegen einfach nur an ein bestimmtes Ereignis, ein Thema aus z.B. Sport, Kunst, Kultur oder Wissenschaft oder eine Person erinnern und haben daher kein Nominale. Medaillen sind demnach für das Sammeln als Wertanlage nur bedingt geeignet, da man oft nur den reinen Metallwert zu Geld machen kann.

Anlagemünzen
Viele Sammler sind im Bereich der Anlagemünzen unterwegs. Diese werden in Gold, Silber und Platin herausgegeben. Der Preis richtet sich nach dem jeweiligen Kurs des Edelmetalls, aus dem die Münze hergestellt wurde. Beispiele sind in Österreich der Philharmoniker oder Dukaten. Internationale Goldmünzen sind der Maple Leaf (Kanada), der American Eagle oder südafrikanische Kruger Rand. Eine Silbermünze ist der australische Kookaburra, der australische Koala ist eine Platinmünze.

Der Vorteil diese Anlagemünzen ist die gute Handelbarkeit. Diese Münzen kannst du über deine Hausbank beziehen und auch dort wieder verkaufen. Vergleiche Kurse bzw. die Spesen zwischen verschiedenen Instituten, damit du nicht über die Handelsspanne zu viel deines Erlöses verschenkst. Aber Achtung: Gerade in diesem Bereich gilt, dass der Preis keiner Einbahnstraße nach oben folgt. Durch die teilweise sehr schwankungsfreudigen Edelmetallkurse kann es auch sein, dass du einen Verlust realisierst, wenn du verkaufen musst. Mittelfristig gehen Experten aufgrund der Finanzkrise jedoch nach wie vor eher von steigenden Kursen aus, wobei erste Unkenrufe laut werden, dass der Goldpreis seinen rasanten Anstieg der letzten Jahre möglicherweise nicht in dieser Form fortsetzen wird.

Sammlermünzen
Die andere Kategorie sind sogenannte Sammlermünzen. Darunter versteht man spezielle Gedenkprägungen, die zu bestimmten Anlässen, oft auch als Serie, herausgegeben werden. Der Wert bestimmt sich dabei meist aus der Größe der Auflage und der Nachfrage, also der Beliebtheit bei Sammlern.

Du kannst diese Münzen in der Regel bei Banken beziehen, wenn diese ein Kontingent dafür bekommen. Ein Tipp: Melde deinen Bedarf bei deiner Hausbank an und bitte den Kassier, neu herauskommende Münzen der von dir gewünschten Kategorie für dich auf die Seite zu legen. Oft kannst du dir dadurch schnell vergriffene Münzen sichern.

Kaufst du bei einem Münzhändler, dann solltest du immer auf ein Echtheitszertifikat bestehen. Denn bei begehrten, sehr wertvollen Münzen sind auch viele Fälschungen im Umlauf. Der Verkauf von Sammlermünzen findet über Münzhändler statt.

Wie baue ich meine Sammlung auf?
Du solltest dich also beim Sammeln zunächst für Anlage- oder Sammlermünzen entscheiden und kannst dir dann unterschiedliche Schwerpunkte suchen: bestimmte Länder, bestimmte Prägeanstalten, bestimmte Themen. So kannst du dir eine gut strukturierte Sammlung aufbauen. Auch die Investition in Fachbücher zum Thema Numismatik sollte dir ein paar Euro wert sein, damit du dir selbst einen Überblick über die wichtigsten Sammelkategorien und Münzen verschaffen kannst. Siehst du deine Münzen als Wertanlage, solltest du den Wert in regelmäßigen Abständen auch überprüfen. Infos findest du im Internet, auch der Besuch beim Münzhändler kann helfen.

Sorgfältige Aufbewahrung
Sammler-Münzen müssen vor jeglichen Umwelteinflüssen geschützt werden. Denn oftmals setzen chemische Prozesse in Verbindung mit Schmutzpartikeln, Fingerschweiß etc. ein, die eine spätere Reinigung bzw. Reparatur unmöglich machen. Hochwertige Münzen solltest du daher nie mit bloßen Händen anfassen. Durch den Säureschutzmantel der Haut werden Säuren auf die Münzoberfläche aufgebracht, die in weitere Folge chemische Reaktionen auslösen. Ein Stoffhandschuh ist zum Hantieren daher ideal. Sonst die Finger gut waschen und die Münze nur am Rand vorsichtig zwischen zwei Finger nehmen.

Ideal zur Aufbewahrung sind Münzkassetten oder spezielle Münzalben, die bei der Produktion der Einschubfächer auf die Verwendung von Weichmachern verzichten, da auch diese dazu führen können, dass sich ein hartnäckiger, grünlicher Belag auf den Münzen bildet. Man kann die Münzen aber auch in speziellen Münzkapseln aus Hartplastik verstauen. Diese sind im Fachhandel bzw. im Internet erhältlich. Verwendest du Münzalben, solltest du diese liegend aufbewahren, da das Gewicht der Münzen sonst zu einer Verformung des Albums führt. Jedenfalls empfiehlt es sich, die Sammlung in einem Safe zu verstauen, damit nicht bei einem Einbruch der ganze Wert abhanden kommt.

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