Netz begeistert alle

Internet in Österreich feiert 20. Geburtstag

Web
09.08.2010 10:00
Vor 20 Jahren, am 10. August 1990, hat Österreich erstmals Verbindung zur digitalen Welt aufgenommen: Mit der ersten Standleitung von einem Computer der Universität Wien aus hielt das Internet Einzug in unserem Land. Obwohl die meisten der ersten kommerziellen Internetanbieter mittlerweile von der Bildfläche verschwunden sind, hat das World Wide Web in Österreich einen beispiellosen Siegeszug hingelegt. International liegt das Land im Spitzenfeld, sei es bei der Internetnutzung im Allgemeinen, den täglichen Anwendern oder der Anzahl jener Menschen, die ihre Kontakte in sozialen Netzwerken wie Facebook pflegen.

Das Internet ist aus dem heimischen Leben nicht mehr wegzudenken, wie verschiedene Untersuchungen beweisen. Mehr als 74 Prozent der Österreicher ab 14 Jahren nutzen das Internet laut Integral-Studie, IMAS zufolge gehen über 37 Prozent unserer Landsleute jeden Tag ins Netz. Auch sozialen Netzwerken gegenüber sind die Österreicher aufgeschlossen, über zwei Millionen von ihnen sind zum Beispiel auf Facebook zu finden.

Diese Werte spiegeln sich auch in den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage von Oekonsult wieder: 90,6 Prozent gaben an, dass die Vorteile des Internets deutlich überwiegen - dennoch herrscht hohes Problembewusstsein. So verlangen 97,3 Prozent die Verfolgung von Kinderpornografie im Netz. Von marketmind zu ihren Erwartungen an das Internet der Zukunft befragt, sprachen sich die meisten Österreicher für mehr Mitspracherecht an öffentlichen Prozessen wie Stadtplanung aus. Doch auch Profaneres wie individuell gestaltbares Fernsehprogramm und virtuelles Einkaufen steht der Wunschliste.

Die Stunde null des Internets in Österreich
Der überwältigende Erfolg des Internets war vor 20 Jahren natürlich noch nicht abzusehen. Als österreichischer Vater des Internets gilt Peter Rastl. Er zeichnete als Chef des Zentralen Informatikdienstes der Universität Wien für die Installation einer Standleitung zwischen seiner Arbeitsstätte und dem Genfer Kernforschungszentrum CERN am 10. August 1990 verantwortlich. Dieser Schritt gilt als die Geburtsstunde des heimischen Internets, da Österreich fortan permanent mit dem Netz verbunden war - mit einer für damalige Verhältnisse sagenhaften Datenleistung von 64 Kilobit pro Sekunde.

Österreich Nachzügler: Internet schon 20 Jahre älter
Die internationale Geschichte begann allerdings lange vor Österreichs Einstieg, letztes Jahr feierte das Internet schließlich bereits seinen 40. Geburtstag: Am 2. September 1969 wurden erstmals zwei Computer an der Universität von Kalifornien verbunden, aus diesem ersten Netz namens ARPA entwickelte sich später das WWW (alle Informationen dazu findest du in der Infobox).

"Vater des Internets" erlebt immer noch Überraschungen
Rastl sieht den weiteren Entwicklungen des Internets mit Spannung entgegen: "Als wir vor 20 Jahren Österreich am 10. August 1990 an das Netz der Netze anschlossen, war für niemanden absehbar, dass so etwas wie das World Wide Web mit seinen ungeheuren Auswirkungen auf Leben und Arbeiten der Menschen entstehen würde. Das ist für mich auch das Charakteristikum des Internets: Es überrascht immer wieder mit Entwicklungen, die für die Masse der Beobachter völlig unerwartet kommen. Das wird auch in Zukunft so sein - das Internet bleibt spannend!"

Viele Pioniere der Internetprovider untergegangen
Viel getan hat sich seit dem Internetstart auch in Bezug auf die heimischen Anbieter: Die einst großen Player wie UTA, Yline oder Inode sind mittlerweile Geschichte. Genau wie EUnet, das im April 1992 als erster kommerzieller Internetprovider in Österreich an den Start ging. Aus einem bunten Haufen von gewerblichen Firmen ist mittlerweile ein Oligopol geworden, das sich die Telekom Austria mit den Töchtern internationaler Großkonzerne teilt: T-Mobile, Orange, "3", UPC und Tele2.

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