Markus hat einen Hund, aber durch seine unregelmäßigen Arbeitszeiten wenig Zeit für ihn. Seine Nachbarin, selbst Katzenbesitzerin, wünscht sich schon lange einen Vierbeiner, mit dem sie Spaziergänge unternehmen kann. Die beiden beschließen, sich die Betreuung von "Jango" aufzuteilen, inklusive aller entstehenden Kosten - sie betreiben "Petsharing".
Kosten und Zeitmangel schrecken oft ab
Und damit sind Markus und seine Nachbarin nicht alleine. Immer mehr - vor allem berufstätige und alleinstehende - Tierfreunde teilen sich die Betreuung ihrer Hunde und Katzen mit mindestens einer zweiten Person. Laut einer wissenschaftlichen Studie sind die wichtigsten Gründe, auf Tierhaltung zu verzichten, die Angst vor hohen Tierarztkosten und der Lebensstil beziehungsweise Zeitmangel. Diese Hindernisse verlieren durch "Petsharing" an Gewicht.
US-Tierheime wollen "Petsharing" forcieren
In den USA, wo "Petsharing" längst zum Trend geworden ist, wollen sich Tierheime diese Haltungsform zunutze machen und durch gezieltes Zusammenbringen von Sharing-Partnern ihre Vermittlungsrate steigern. Vor allem ältere Menschen, die sich aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen keinen Hund oder keine Katze mehr zutrauen, sollen von dem Programm profitieren. "Wir bringen Menschen zusammen, die sich gemeinsam um unsere Schützlinge kümmern, so wird der Aufwand für den Einzelnen reduziert", erklärt eine Tierheimmitarbeiterin.
Vierbeiner stören sich selten am "Petsharing"
Wie genau Betreuungszeit und Kosten aufgeteilt werden, vereinbaren die Sharing-Partner individuell. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Tiere auch in dieser Haltungsform sehr wohlfühlen", erklärt die Mitarbeiterin. "Für die Vierbeiner aus unserem Asyl gilt meist, je mehr streichelnde Hände, desto besser." Dennoch bleibt zu bedenken, dass viele Hunde und Katzen durchaus sehr fixiert auf ihren Besitzer sind - für solche wären die wechselnden Bedingungen großer Stress.
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