Android-6-Handy

Nexus 5X im Test: Wie gut ist LGs Thronfolger?

Elektronik
14.11.2015 08:55
Android 6 ist da und nach und nach kommen die ersten Smartphones damit in den Handel. Google selbst nimmt dabei traditionell mit seinen Nexus-Geräten die Vorreiterrolle ein. Heuer ist das nicht anders, es buhlen sogar zwei Geräte um die Gunst der Nutzer: Nexus 5X und 6P. Das 5X muss dabei in große Fußstapfen treten, war der Vorgänger doch angesichts seines herausragenden Preis-Leistungsverhältnisses ungemein beliebt. Ob das Nexus 5X die Thronfolge schafft, klärt der Test.

LGs Nexus 5 hat das Feld vor zwei Jahren beim Preis von hinten aufgerollt. 2013 gab es mit dem Preis-Hit Oberklasse-Hardware für 350 Euro. Zwei Jahre später sind die Handys teurer und die Komponenten schneller. 480 Euro kostet das Nexus 5X günstigstenfalls direkt bei Google.

Was dafür geboten wird, sehen Sie im Steckbrief:

LG Nexus 5X

CPU

Qualcomm Snapdragon 808; 2 x 1,8 + 4 x 1,44 GHz

RAM

2 GB

Diagonale

5,2 Zoll

Auflösung

1920 x 1080 Pixel

Speicher

16 / 32 GB

microSD-Slot

Nicht vorhanden

Hauptkamera

12,3 Megapixel; Dual-LED-Blitz; Laser-Autofokus

Frontkamera

5 Megapixel

Funk

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.2, NFC, GPS, GLONASS

Maße

147 x 72,6 x 7,9 Millimeter;

Akku

2700 mAh

Extras

Fingerabdruck-Scanner
USB-C-Anschluss

Software

Android 6

Preis

480 / 530 Euro

Mit dieser Hardware erinnert das Nexus 5X ein wenig an LGs aktuelles Flaggschiff G4. Kein Wunder, sind ja auch beide vom selben Hersteller. Nur, dass das G4 die höhere Bildschirmauflösung und mehr RAM hat, die Kamera über optische Bildstabilisierung verfügt, microSD-Karten unterstützt werden und auf den Fingerscanner verzichtet wird. Preislich liegt das Nexus 5X je nach Händler auf ähnlichem bis etwas höherem Niveau wie das G4, Android-Updates erhält es seiner Natur gemäß schneller.

Mehr als genug Power für den Alltag
Was die Rechen-Power angeht, ist das Nexus 5X gut aufgestellt. Mehr als genug Leistung für ein ruckelfreies Android-Erlebnis, flotte App-Starts und alltägliche Nutzung, anspruchsvollere 3D-Games laufen auch tadellos. In Benchmark-Tests wie AnTuTu fügt es sich in der gehobenen Mittelklasse ein, nicht weit hinter Geräten mit dem noch potenteren Snapdragon-810-Chip. Was diese dem Nexus 5X an Leistung voraushaben, macht es durch geringere Wärmeentwicklung aus unserer Sicht wieder wett. Das Nexus 5X bleibt auch unter Last einigermaßen cool, braucht nicht ständig zu drosseln.

Das Display ist tadellos, kann aber nicht ganz zur absoluten Oberklasse aufschließen. Dank Full-HD sieht man bei normaler Betrachtung keine Einzelpixel, Text ist klar lesbar, Bilder und Videos sind scharf. Der IPS-Bildschirm lässt sich seitlich gut ablesen. Bei Kontrast und Farbintensität erreicht das Nexus 5X aber natürlich nicht AMOLED-Niveau.

Sehr gute Kamera - auch im Schlechtlicht
Die Kamera-Performance ist sehr gut. Scharfstell- und Auslösezeit sind gering, der Detailgrad bei Tageslicht ist hoch und Verwackler sind auch ohne optische Bildstabilisierung selten. Dass die Kamera "nur" 12,3 Megapixel hat, stört im Alltag nicht. Selbst 4K-Videos sind möglich. Im Schlechtlicht macht das Nexus 5X immer noch gute Fotos, fängt mit seinem lichtstarken Sensor rauscharme Bilder ein. Hilft gar nichts mehr, greift der potente Doppelblitz ein. Insgesamt eine sehr gute Kamera, die eines Oberklasse-Geräts würdig ist.

Die für Selfie-Knipser nicht minder wichtige Frontkamera ist beim Nexus 5X ebenfalls tadellos und arbeitet auch bei suboptimalen Lichtverhältnissen noch recht zuverlässig. Die Kamera-App kommt von Google selbst, enthält Finessen wie Panoramen, Photo-Spheres und nachträgliche Fokus-Spielereien. Ganz so viele Einstellmöglichkeiten und Features wie die Kamera-Apps manch anderer Android-Gerätehersteller hat sie aber nicht.

Leider kein Speicherkartensteckplatz an Bord
Schade: Wie üblich, muss der Käufer eines Nexus 5X mit dem Speicherplatz auskommen, den er beim Kauf bezahlt. Wer noch speichert statt streamt, stößt mangels microSD-Slot womöglich schneller an die Grenzen der Kapazität, als ihm lieb ist. Dafür funkt das Nexus 5X auf allen aktuellen Standards inklusive Gigabit-WLAN und LTE und bringt als Extra einen Fingerscanner mit. Der ist rückseitig angebracht, arbeitete im Test zuverlässig und schnell.

Der nicht austauschbare Akku liefert im Alltag auch bei intensiver Nutzung genug Saft für einen Tag, sparsame Naturen schinden unter Zuhilfenahme der Stromspar-Features womöglich noch einen zweiten heraus. Alle anderen laden nachts - und zwar über verdrehsicheres USB-C, was alte microUSB-Netzteile und Computer ohne USB-C freilich inkompatibel macht, sofern man nicht das entsprechende Adapterkabel nachkauft.

Sauber verarbeitet, neueste Android-Version
Die Verarbeitungsqualität ist gut und erinnerte uns im Test an das Nexus 5. Mattes Plastik, robuste Bauweise, hohe Gehäusesteifigkeit. Manch einem Nutzer vielleicht zu schlicht, aber zweckdienlich und angenehm unanfällig gegen Fingerabdrücke. Lobend hervorzuheben: Dank ordentlichen Stereo-Lautsprechern an der Front klingt das Nexus 5X ziemlich gut. Bei Online-Videos ein klarer Pluspunkt.

Die Software am Nexus 5X kommt direkt von Google, das Gerät wird vom Internetriesen ebenso wie andere einigermaßen aktuelle Nexus-Geräte verzögerungsfrei mit Updates beliefert. Zu den neuen Features zählen bessere Stromspar-Features, native Fingerscanner-Unterstützung sowie ein Manager zur Verwaltung der App-Berechtigungen. Besonders letztere Funktion halten wir für praktisch. Bloatware ist nicht an Bord, herstellerspezifische Dreingaben auch nicht. Sie kann man vermissen, muss es aber nicht.

Fazit: Das Nexus 5X ist ein würdiger Nachfolger für das Nexus 5. Zumindest auf der Hardware-Ebene. Es bringt gut harmonierende Oberklasse-Technik in einem soliden Chassis mit neuester Software zum Nutzer, macht technisch also nichts falsch. Dass es empfindlich teurer als der Vorgänger ist, spielt allerdings seinen Rivalen in die Hand und macht es Interessenten schwerer, über kleine Mäkel wie den fehlenden Speicherkartenslot hinwegzusehen. Den Preis-Leistungs-Thron kann das Nexus 5X nicht besteigen.

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