Das ist enthalten

Wie schädlich sind unsere Kosmetikprodukte?

Gesund
13.08.2014 12:25
Waschen, Cremen, Sprühen. Ein Leben ohne Kosmetikprodukte ist für die meisten von uns nicht mehr vorstellbar. Doch was ist wirklich drin in unseren Tiegeln und Tuben? Denn um Wirkung oder Haltbarkeit von Kosmetika zu verbessern, werden ihnen oft Zusatzstoffe beigemengt - die nicht selten Krankheiten oder Allergien hervorrufen sollen. Oder sind unsere Cremen und Wässerchen doch unbedenklich? Wir klären auf.

Vor allem die vor Kurzem entfachte Diskussion um Aluminium im Deo hat Verbraucher unsicher gemacht. Was ist wirklich drin in unseren Kosmetikprodukten? Schließlich können nur die wenigsten entziffern, was sich hinter den unaussprechlichen Inhaltsstoffen von Bodylotion, Gesichtscreme oder sogar Pflegespülung verbirgt. Wir haben die meist diskutierten Inhaltsstoffe unter die Lupe genommen.

Aluminiumchlorid
Aluminiumchlorid entsteht durch das Auflösen des Leichtmetalls Aluminium in Salzsäure und gilt als Nervengift. Enthalten ist es in Antitranspiranten, also in jenen Deos, die nicht nur den Geruch übertünchen sollen, sondern gleichzeitig die Poren verschließen, um Schweißbildung zu reduzieren.

Das Problem dabei ist, dass Aluminium im Körper das Risiko, an Brustkrebs und Alzheimer zu erkranken, erhöhen soll. Experten sind sich bislang jedoch uneins. Noch gibt es nämlich keine verlässlichen Studien, die einen Zusammenhang von Deos mit Aluminium-Verbindungen mit Brustkrebs herstellen können. Deshalb sind Antitranspirantien hierzulande auch nicht verboten - noch nicht zumindest. Untersuchungen sollen nun klären, wie gesundheitsschädlich sie wirklich sind. Bis das geklärt ist, sollten Sie versuchen, Antitranspirantien nicht täglich zu verwenden, und sie nicht auf frisch rasierten Achseln anwenden.

Silikone
Silikone ist ein Sammelbegriff für eine große Gruppe von synthetischen Stoffen, die aus Verbindungen aus Silizium und Sauerstoff bestehen. Enthalten sind Silikone hauptsächlich in Haarpflegeprodukten und Hautcremen mit Anti-Aging-Effekt.

Auch wenn der Inhaltsstoff einen schlechten Ruf hat, gibt es keine Risiken - solange man nicht dagegen allergisch ist. Die Probleme, die auftreten können, betreffen eher die Schönheit. Silikone lassen sich zum Beispiel schwer auswaschen, weshalb sie Haare beschweren können. In Cremes enthalten, können Silikone Poren verstopfen.

Achten Sie beim Kauf auf hochwertige Produkte. Kosmetika, die Zusätze, die auf "-icone" oder "-ixolane" enden, ganz oben auf der Liste haben, lassen Sie lieber links liegen. Hier ist zu viel Silikon enthalten. Ihrer Gesundheit schaden Sie damit zwar nicht, aber Haut und Haare werden mit diesen Produkten schnell überpflegt.

Parabene
Parabene sind Konservierungsstoffe, eine chemische Bindung der para-Hydroxybenzoesäure, die vorranging als Haltbarmacher in Hautcremes Verwendung finden. Das Problem: Sie sollen Allergien auslösen.

Experten sind sich einig: Parabene sind nicht grundsätzlich schlecht. Doch jeder Mensch reagiert anders auf diesen Inhaltsstoff. Sie sind unsicher? Dann lassen Sie sich beim Hautarzt testen, ob Sie auf Parabene allergisch reagieren. Die Hände lassen sollten Sie von Produkten, die Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl- und Phenylparabene enthalten. Diese werden zwar ohnehin selten eingesetzt, dennoch gibt es darüber nur eingeschränktes Fachwissen. Sie sollen künftig verboten werden.

Fluorid
Fluoride sind die Salze der Fluorwasserstoffsäure. Sie sind mit dem ätzenden Giftgas Fluor zwar verwandt, aber nicht identisch. Enthalten sind Fluoride in den meisten Zahnpastas. Fluoriden wird nachgesagt, dass sie den Körper vergiften, sogar Zähne und Knochen zerbröckeln lassen. Doch stimmt das?

Ja, befinden Experten. Allerdings ist Fluorid nur dann giftig, wenn man es überdosiert. Der Zahnschmelz jedoch braucht Fluorid, um widerstandsfähiger gegenüber Säure zu sein. Ohne Schutzschicht hätte Karies leichtes Spiel. Deshalb: Fluoridhaltige Zahnpasta verwenden, allerdings in Maßen dosiert. Und bitte nicht schlucken!

Paraffine/Mineralöle
Paraffine sind meist aus Erdöl destillierte Öle, die sich als Feuchtigkeitsspender in Lotionen für trockene Haut wiederfinden. Doch sie sollen auch die Haut abdichten, sodass sie nicht mehr atmen kann.

Dermatologen jedoch sehen den Vorteil von Paraffinen darin, dass sie im Gegensatz zu Pflanzenölen, deren Qualität je nach Herkunft und Lieferant schwanken kann, gleichbleibend gut sind. Außerdem bergen Mineralöle kein Risiko auf ernsthafte Erkrankungen sowie nur ein geringes allergenes Potential. Aus Ihrem persönlichen Beautyregal brauchen Sie Paraffine daher nicht verbannen.

Formaldehyd
Formaldehyd ist die gängige Bezeichnung für die chemische Verbindung Methanal. Zu finden ist Formaldehyd unter anderem in Shampoos, Nagellack, Nagelhärter, Haarfärbemitteln und Selbstbräunern. Formaldehyd soll Allergien, Asthma, Bewusstseinsveränderungen, Kopf- und Gelenksschmerzen bis hin zu Krebs verursachen.

Experten warnen tatsächlich vor dem Stoff: Formaldehyd ist höchst toxisch. Es trocknet nicht nur Haut und Haare aus, sondern kann Zellen für immer zerstören. Formaldehyd wird zudem als krebserregend und -fördernd eingestuft. Besonders viel Formaldehyd ist in jenen Kosmetika versteckt, die Hydantoin oder das Tensid Sodium Laryl Sulfat enthalten. Meiden Sie daher diese Produkte ebenso wie jene, die Formalin oder Formol auf der Inhaltsstoffliste haben.

Glycerin
Glycerin, die Verbindung Propan-1,2,3-triol, ist ein Zuckeralkohol und steht bei Seifen, Duschgels oder Shampoos sowie Gesichtscremes und Körperlotionen auf der Liste der Inhaltsstoffe. Glycerin wird nachgesagt, es soll den tieferen Hautschichten Wasser entziehen und sie somit austrocknen.

Doch Glycerin ist besser als sein Ruf: Dieser Inhaltsstoff verhindert nicht nur das Austrocknen des Beauty-Produkts, sondern hat auch auf die Haut eine stark hydratisierende Wirkung. Vor allem Menschen mit trockener Haut oder Mischhaut sollten Produkte verwenden, die Glycerin enthalten. Dieser Inhaltsstoff ist völlig unbedenklich.

Aceton
Aceton ist der Trivialname für die organisch-chemische Verbindung Propanon. Das Lösungsmittel ist in vielen Nagellackentfernern enthalten und soll die Haut austrocknen und die Atemwege reizen. Auf Dauer soll Aceton sogar Blut und Knochenmark schädigen.

Experten bestätigen, dass Aceton toxisch ist. In der Konzentration, in der das Lösungsmittel jedoch im Nagellackentferner enthalten ist, ist es relativ unbedenklich. Nagellackentferner daher nicht täglich verwenden oder auf acetonfreie Produkte zurückgreifen. Nach der Verwendung von acetonhaltigem Nagellackentferner Hände gründlich waschen und eincremen, damit Haut und Nagel nicht austrocknen.

Kollagen
Kollagen ist ein Strukturprotein des Bindegewebes, das auch beim Menschen vorkommt. Als kosmetischer Zusatzstoff wird es jedoch aus tierischem Gewebe gewonnen. Vor allem Anti-Aging-Produkte setzen auf Kollagen, da es Falten aufpolstern soll.

In Wahrheit jedoch sind Kollagene, extern angewendet, völlig wirkungslos. Grund dafür ist, dass die Kollagenmoleküle in Cremes und Co. zu groß sind, um in die Haut einzudringen. Als Pflegezusatz wirken sie lediglich feuchtigkeitsspendend und lassen daher die Haut kurzzeitig frischer und glatter aussehen. Einen Lifting-Effekt erzielt Kollagen dagegen nur dann, wenn man es in die Haut injiziert. Schädlich ist der Creme-Zusatz zwar nicht, allerdings völlig wirkungslos - und somit rausgeschmissenes Geld.

Alkohol
Alkohol ist im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff für die chemische Verbindung Ethanol, die sich vorrangig in Deos, Parfüms, Gesichtswassern oder Anti-Pickel-Produkten findet. Alkohol soll allerdings die Haut austrocknen.

Experten raten daher vorrangig Menschen mit trockener Haut, auf Produkte mit Alkohol zu verzichten. Doch Alkohol leistet vor allem in seiner antibakteriellen Funktion gute Dienste in Kosmetika. Deos setzen auf Alkohol, da er die Bakterien tötet, die sonst für unangenehme Geruchsbildung unter den Achseln verantwortlich sind. In Reinigungs-Tonics fürs Gesicht wirkt Alkohol desinfizierend auf verstopfte Poren, die zu Pickeln oder Mitessern führen können. Außerdem verhindert er als Konservierungsmittel, dass Cremes zu schnell verderben oder ranzig werden.

Ob ethanolhaltige Beautetrockneter Haut, sollten Sie Gesichtswasser oder Deo durch ein alkoholfreies Produkt ersetzen.

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