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Stress und Co.: Nicht nur Schlemmen macht dick

(Bild: thinkstockphotos.de)

Wer viel isst und sich nicht bewegt, nimmt zu. Das ist logisch. Doch es gibt auch viele nicht so bekannte Gründe für Übergewicht. Auch Stress oder Schlafmangel können dafür sorgen, dass die Anzeige auf der Waage in die Höhe schnellt.

Bei Stress zum Beispiel schaltet der Körper auf eine Art "Überlebensstufe" um: Das Hormon Cortisol wird vermehrt ausgeschüttet. Dieses erhöht den Appetit und die Körperfettbildung. In Stresszeiten essen wir außerdem vermehrt hochkalorische "Beruhigungsnahrung" wie Süßes und Fettes. Diese Kombination verstärkt die Fettbildung. Der Grundstein für Übergewicht ist gelegt.

Aber auch Schlafmangel hat Auswirkungen auf das Gewicht: Wenn man abends lange aufbleibt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch mehr gegessen wird. Die Kalorienaufnahme steigt. Doch nicht nur das: Durch Schlafdefizit kommt es zu Veränderungen im Hormonspiegel, diese können Hunger und Appetit zusätzlich steigern.

Die Pille macht nicht dick
Im Gegensatz zur häufigen Ansicht gibt es keine schlüssigen Beweise dafür, dass hormonelle Verhütungspillen eine anhaltende Gewichtszunahme bewirken. Bei manchen Frauen kommt es jedoch zu Beginn der Einnahme zu kurzfristiger Flüssigkeitsansammlung, die sich aber auf längere Sicht wieder normalisiert.

Bei über zehn Prozent aller jüngeren Frauen tritt die Gewichtszunahme im Rahmen eines so genannten polyzystischen Ovar-Syndroms (PCOS) auf. Die Ursache ist ein hormonelles Ungleichgewicht, das oft mit sehr unregelmäßigen Regelzyklen einhergeht. Mögliche Folgen: Akne, vermehrte Körperbehaarung wie auch verstärkter Haarausfall am Kopf. Bei einem Teil dieser Frauen führt eine Schwäche der Insulinausschüttung zur Störung der Zuckerverbrennung. Das dabei entstehende Fett wird besonders im Bauchbereich gespeichert und führt oft dazu, dass Betroffene sehr stark zunehmen. Genaue hormonelle Diagnostik und entsprechende Therapie können diese Beschwerden beheben.

Zunehmen durch Hormone?
Wenn die Schilddrüse zu wenige Hormone liefert, fühlt man sich müde, schwach, friert und nimmt leichter zu. Deshalb sollte bei Übergewicht auch die Schilddrüse kontrolliert werden, um sie, wenn nötig, durch Medikamente wieder ins Lot zu bringen.

Viele Frauen nehmen in der Zeit des Wechsels zu, aber die Veränderung der Hormone ist dabei meist nicht der einzige Grund. Wenn man älter wird, verringert sich die Stoffwechselleistung, sodass man normalerweise weniger Kalorien verbrennt. Auch Veränderungen im Lebensstil, wie unter anderem weniger Bewegung, spielen eine Rolle. Umstellung der Lebensweise (mehr Sport!) und eventuelle Hormongabe können hier Abhilfe schaffen.

Medikamente können Gewicht beeinflussen
Bestimmte Medikamente haben mitunter ebenfalls Einfluss auf das Gewicht. Jeder reagiert dabei anders: Manche Patienten nehmen durch die Einnahme einer Arznei zu, andere durch dieselbe jedoch ab. Man darf hier nicht verallgemeinern. Bei Gewichtszunahme muss immer der Arzt entscheiden, ob das jeweilige Medikament die Ursache ist. Zum Beispiel können antientzündliche Arzneien einen Anstieg der Kilos bewirken.

Flüssigkeitsansammlungen im Körper und vermehrter Appetit sind dabei die Hauptursachen. Der Effekt hängt aber von der Dosis und Länge der Behandlung ab. Manche Menschen bemerken auch eine vorübergehende Veränderung der Verteilung des Körperfettes während der Einnahme von Cortison.

Zunehmen durch Antidepressiva
Aufgrund psychischer Überlastung nehmen viele Menschen Antidepressiva. Ein Nebeneffekt ist ebenfalls eine leichtere Gewichtszunahme. Trotzdem sollten diese Arzneien nie eigenmächtig abgesetzt werden, da sonst eine massive Verschlechterung der psychischen Probleme eintreten kann.

Möglich ist auch, dass manche Menschen nach dem Beginn einer Therapie mit Antidepressiva einfach mehr essen, weil sie sich besser fühlen. Die Depression als solche kann jedoch auch ohne Einfluss von Medikamenten Gewichtsveränderungen verursachen.