Sie fliegen wieder!

So schützen Sie sich bei einer Pollenallergie

Gesund
19.03.2014 14:24
Die ersten warmen Tage des Frühlings läuten für Pollenallergiker eine harte Zeit ein: Laufende Nase, tränende Augen und juckende Haut gehören in der warmen Jahreszeit bei über 400.000 Österreichern zum Alltag. Der milde und kurze Winter begünstigt den Pollenflug noch zusätzlich und der Pollenwarndienst rechnet bereits kommendes Wochenende mit einem ersten Höhepunkt, wenn Birke, Esche und Co. zu blühen beginnen.

Die meisten Allergiker reagieren besonders auf blühende Bäume und Sträucher wie Haselnuss, Erle und Birke, die im März und April ihre Hauptblüte haben. Gräserpollen blühen von Mai bis Ende Juli. Aber auch Kräuter- und Getreidepollen werden für viele zur Qual. Eine einzige Roggenähre etwa streut über vier Millionen Pollenkörner, der Wind trägt sie Hunderte von Kilometern weit. Diese fast unsichtbar winzigen Partikel können heftige Abwehrreaktionen in Gang setzen.

Der Pollenwarndienst rechnet bereits am Wochenende mit ersten Belastungsproben für Pollenallergiker. Sonnenschein und milde Temperaturen fördern die Blühbereitschaft der Bäume und bieten ideale Bedingungen für den Pollenflug. Der Warndienst informiert nicht nur auf seiner Website über die aktuellen Entwicklungen, sondern bietet mittlerweile auch eine Gratis-App für Smartphones an, damit Betroffene stets auf dem neuesten Stand in Sachen Allergieauslöser sind.

Die wichtigsten Tipps bei Pollenflug
Tipps, um die Leidenszeit für Pollenallergiker etwas zu erleichtern, gibt es viele. Wir haben die wichtigsten und effektivsten Methoden gesammelt, mit denen Sie die Belastung durch den fliegenden Blütenstaub reduzieren können:

  • Betroffene sollten während der Blütezeit keinen Sport im Freien betreiben. Auch Wald- und Wiesenwanderungen vermeiden. Wenn Sie gar nicht auf ihre Joggingrunden verzichten wollen, wählen Sie die frühen Morgenstunden, denn über Nacht nimmt die Belastung ab. Laubwälder bieten zudem einen gewissen Schutz, denn Blätter sind sehr effiziente Pollen-Filter. Vorsicht ist aber am Waldrand geboten, da die Pollenkonzentrationen dort besonders hoch sind.
  • Halten Sie die Fenster tagsüber möglichst geschlossen. Die Pollenkonzentration geht bereits nach zehn Minuten auf etwa ein Prozent des Außenwertes zurück, wenn Sie die Fenster schließen. Wenn möglich nur in den pollenflugfreien Zeiten lüften: In der Stadt zwischen 6 und 8 Uhr morgens, am Land zwischen 19 und 24 Uhr abends. Außerdem können Pollenschutz-Gitter für die Fenster das Eindringen von nahezu 90 Prozent der Pollen verhindern.
  • Wer um die Gartenarbeit nicht herumkommt, sollten besonders bei einer Allergie gegen Gräserpollen den Rasen nicht selbst mähen und den Aufenthalt draußen möglichst kurz halten. Alle Pflanzen, die eine Allergie verursachen, am besten aus dem Garten verbannen.
  • Wer sich draußen aufgehalten hat, sollte danach duschen und Haare waschen. Brillengläser (auch Sonnenbrillen!) regelmäßig reinigen, denn auch hier lagern sich die Pollen ab. Regelmäßig staubsaugen, um Pollen aus Teppichen und Polstern zu entfernen. Pollenfilter in die (Auto-)Klimaanlage einbauen lassen. In vielen neueren Modellen sind diese bereits serienmäßig vorhanden. Halten Sie zudem die Fenster bei Autofahrten möglichst geschlossen.
  • Bevor man aus dem Haus geht, kann man ein Schutz-Nasenspray verwenden. Dabei wird zweimal täglich ein Gel in beide Nasenlöcher gesprüht, damit sich ein hauchdünner Film auf die Nasenschleimhaut legt und dort ein Schutzschild gegen Pollen bildet. Der Effekt: Es treten kein Fließschnupfen oder Niesen auf. Allerdings sollte man vor dem Auftragen des Gels eine Nasenspülung mit Kochsalzlösung durchführen.
  • Augen in der Pollenzeit möglichst nicht reiben. Die Finger können Allergene direkt ins Auge bringen. Sollten die Augen tränen, gibt es in der Apotheke rezeptfreie Tropfen, welche die Beschwerden lindern. Pollenallergene können allerdings nicht nur über die Schleimhäute der Atemwege in den Körper gelangen, sondern auch über die Haut. Es gibt eigene Hautpflegeprodukte, die die Pollenaufnahme der Haut blockieren. Sonst gilt: Hautstellen möglichst mit Kleidung bedecken.

Diagnose und Hilfe
Wer unter Niesreiz oder juckenden Augen leidet und einen Verdacht, aber noch keine Diagnose hat, kann seine Empfindlichkeit auf Pollentagebuch.at überprüfen. Eine endgültige Gewissheit bringt allerdings nur ein Allergietest.

Wer seine Allergie loswerden will, kann eine sogenannte Allergie-Impfung oder Desensibilisierung machen, bei der das Allergen immer wieder in kleinen Mengen gespritzt wird. Hier am besten vom Arzt beraten lassen. Dieser kann auch Medikamente verschreiben, die ganz gezielt auf Ihre Beschwerden zugeschnitten sind und Abhilfe schaffen.

Vorsicht, Kreuzreaktion!
Aufgrund von Kreuzreaktionen können auch durch bestimmte Lebensmittel allergische Reaktionen ausgelöst werden. So reagieren Birkenallergiker häufig auf Äpfel und Kirschen, Karotten, Sellerie, Tomaten sowie Kiwi oder Beifuß-Allergiker auf Sellerie und Gewürze. Gräserallergiker sollten sich bei Paradeisern und Kiwis in Acht nehmen.

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