Gut fürs Gehirn

Ohne Spaß am Sport keine neuen Nerven

Gesund
28.11.2014 15:56
Was macht Bewegung mit der Denkzentrale? Träge Nerven werden aktiv, Botenstoffe angekurbelt. Die besten Ideen kommen beim Sport und sogar neue Nervenzellen sprießen – aber nur, wenn man gerne trainiert!

Etwa 100 Milliarden Nervenzellen beherbergt der Kopf. Am Ende jedes Neurons sitzen Synapsen, die Kontaktstellen zu Tausenden anderen Nerven. Vor allem in diesen Anschlussstellen spielt sich Lernen ab. Deshalb können sie ihre Struktur und die Eigenschaften der Informationsübertragung verändern.

"Es gilt als erwiesen, dass auch nach der Geburt in einem Gehirnbereich, der für das Riechen zuständig ist, und im Hippocampus (im Bereich des Schläfenlappens; Anm.) neue Nervenzellen entstehen können. Bewegung ist das Startsignal für die Vermehrung von Neuronen. Damit diese überleben können, brauchen sie neue Anforderungen", schreibt Sportwissenschaftler und Hirnforscher Frieder Beck in seinem Buch "Sport macht schlau" (Goldegg Verlag).

Damit sich viele neue Nerven bilden, die Lernleistung schneller und besser wird, muss die Bewegung freiwillig erfolgen. Das wurde erstmals von der niederländischen Neurobiologin Henriette van Praag bei Tieren entdeckt. So sprießen bei Nagern und Vögeln die Neuronen, wenn sie sich in sicherer und anregender Umgebung freiwillig bewegen konnten. Sobald die Tiere dazu angehalten wurden, verringerte sich die Zahl der Zellen.

Spaß an Sport steigert Konzentration
Bei Menschen ist das nicht anders, wie Tests mit deutschen Studenten bestätigen. Nach dem Training stiegen bei jenen, die grundsätzlich Spaß an Sport haben, Konzentration und Aufmerksamkeit deutlich an. Wurden an sich bewegungsfaule Studenten zum Training vergattert, tat sich nichts, weil sie das Training offenbar als Zwang und Qual erlebt hatten.

Als "Dünger" für das Gehirn gilt neben dem Botenstoff Dopamin der "brain derived neurotrophic factor" (BDNF). Freiwillige körperliche Betätigung führt laut Frieder Beck zu einer wahren Explosion an BDNF. Es wird im Gehirn und in den Muskeln gebildet und kurbelt das Wachstum neuer Nerven-Verbindungsstellen an, was die Lernleistung erhöht. Vor Kurzem wurde in einer Studie nachgewiesen, dass auch ein Zusammenhang zwischen Fitness, dem Erinnerungsvermögen und der BDNF-Konzentration besteht.

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