Wann zum Arzt?

Heiserkeit ist nicht zu unterschätzen!

Gesund
01.05.2015 16:00
Dauert Heiserkeit länger als zwei bis drei Wochen an, sollte raschest ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Neben vielen harmlosen Ursachen können auch Tumore, Stimmlippenlähmung oder Kehlkopfkrebs dahinterstecken.

Wie unangenehm, wenn man sich ständig räuspern muss! Doch das Geräusch, das dabei entsteht, stört nicht nur andere Besucher im Theater oder wenn man im Beruf selber viel sprechen muss, es kann auch ein Alarmzeichen für eine Stimmstörung sein, dann nämlich, wenn Heiserkeit zugrunde liegt. Das gilt nämlich als Leitsymptom.

"Dies ist gekennzeichnet durch Rauigkeit und Behauchtheit. Es kommt entweder durch eine Irregularität der Stimmlippenschwingung zustande oder entspricht einem inkompletten Stimmlippenschluss. Wenn die Heiserkeit länger als zwei bis drei Wochen andauert, sollte unbedingt ein HNO-Facharzt oder ein Phoniater (Facharzt für Stimm- und Sprachheilkunde) aufgesucht werden", rät Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Bigenzahn, Leiter der klinischen Abteilung Phoniatrie Logopädie, MedUni Wien.

Zur Abklärung führt der Arzt eine sogenannte Videolupenlaryngoskopie durch. Mittels Endoskop und Videoaufzeichnung lässt sich der Kehlkopf mit den Stimmlippen sehr gut einsehen. Um bösartige Veränderungen (Kehlkopfkrebs) frühestmöglich aufzufinden, wird eine regelmäßige HNO-Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. Mittlerweile kann schonend operiert werden, die Stimme bleibt meist weitgehend erhalten.

Überhaupt sind die modernen phonochirurgischen Methoden und die für solche Eingriffe verwendeten Instrumente weit entwickelt. Sogar die Narkoseanwendungen wurden speziell für diese Zwecke verfeinert. Diese Verfahren kommen etwa bei Stimmlippenlähmung und zur Entfernung von gutartigen Gewächsen (Polypen, Papillome, Fibrome, Zysten usw.) zum Einsatz. Bei einseitiger Stimmlippenlähmung ist in bestimmten Fällen logopädische Therapie ausreichend, um einen zufriedenstellenden Stimmklang herzustellen. Sind beide Seiten betroffen, muss meist operiert werden, zumal dabei auch Atembeschwerden auftreten können.

Was oft vergessen wird: Zunehmend ist Sodbrennen ("saures Aufstoßen") für die Entstehung von Reizungen und entzündlichen Veränderungen an den Stimmlippen verantwortlich. Hier muss zunächst die Grundkrankheit und weiterführend vom HNO-Arzt behandelt werden.

Petra Frey, Song-Contest-Teilnehmerin 1994, muss als Sängerin auf ihre Stimme achten und hat folgende Tipps: "Ich setze auf Salbeitee. Der wirkt desinfizierend und tut meiner Stimme besonders gut. Ich brauche vor jedem Auftritt eine halbe Stunde für mich, um runterzukommen. Wenn ich dann entspannt singen kann, haben alle gewonnen. Überhaupt glaube ich, dass das bei mir eine Kopfgeschichte ist. Ist bei mir innen alles gut und entspannt, klinge ich auch nach außen. Sonst, also bei Heiserkeit und einer kommenden Erkältung, sind meine kleinen schnellen Helfer Halspastillen aus der Apotheke."

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