Immer mehr Fälle

Fünf Maßnahmen: So reduzieren Sie Ihr Krebsrisiko

Gesund
04.02.2014 10:42
Jedes Jahr erkranken mehr Menschen an Krebs - bis 2025 könnten es jährlich 20 Millionen weltweit sein, rund 40 Prozent mehr als derzeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine alarmierende Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO. Doch viele der Fälle wären vermeidbar, meinen Experten. Besonders ein gesunder Lebenswandel kann das Risiko einer Erkrankung senken.

Im Jahr 2012 hatte es rund 14 Millionen Neuerkrankte gegeben, heißt es im Welt-Krebs-Bericht 2014, der am Montag von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) in London vorgestellt wurde (siehe Infobox). Etwa 8,2 Millionen Menschen seien an Krebs gestorben. In den kommenden zwei Jahrzehnten werde die Zahl auf bis zu 13 Millionen steigen. "Wir sollten das Feuer löschen, so lange es noch heiß ist", heißt es in dem WHO-Bericht.

Die Autoren der Studie appellieren besonders an die Politik, rasch zu handeln. Durch staatliche Programme sollte der Gesetzgeber eine gesundheitsbewusste Lebensweise fördern, heißt es in dem Bericht. Doch neben Gesetzen sei auch jeder Einzelne selbst dafür verantwortlich, das Risiko einer Krebserkrankung zu reduzieren.

Der Europäische Kodex gegen den Krebs empfiehlt folgende Maßnahmen:

1. Nicht rauchen
Statistisch gesehen sind 25 bis 30 Prozent aller durch Krebs hervorgerufenen Todesfälle auf langjährigen Tabakkonsum zurückzuführen. Zwischen 87 und 91 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen bei Männern und zwischen 57 und 86 Prozent bei Frauen werden durch das Rauchen von Zigaretten verursacht, wie Studien belegen. Doch viele andere Krebserkrankungen wie Mundhöhlenkarzinom, Nasenrachenkrebs, Mundrachenkrebs, Kehlkopfkrebs und Luftröhrenkrebs können durch Rauchen ausgelöst werden.

Jedes Jahr sterben weltweit sechs Millionen Menschen an den Folgen ihres Nikotinkonsums, schreiben die WHO-Beauftragten in dem Bericht. Hört jemand mit dem Rauchen auf, kann sich der Körper zumindest teilweise von den Schäden erholen. Der Zigarettenkonsum sei nicht nur ein gesellschaftliches Phänomen, sondern auch stark von der Werbung durch die Tabaklobby gelenkt, kritisieren die Experten. Strengere Gesetzgebungen müssten daher besonders Nichtraucher schützen.

2. Gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle
Übergewicht und ungesunde Ernährung sind die zweithäufigste Ursache für Krebserkrankungen. Mit dem Körpergewicht steigt das Risiko diverser Krebsformen, etwa an Darm, Niere, Gebärmutterschleimhaut und Bauchspeicheldrüse. Wer sich bewegt und abspeckt sowie auf eine obst-, gemüse- und ballaststoffreiche Ernährung achtet, reduziert die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines bösartigen Tumors drastisch.

Die WHO-Forscher sehen besonders beim Konsum zuckerhaltiger Getränke, der früher nur ein Problem der Industrienationen war, mittlerweile aber auf der ganzen Welt um sich greift, Handlungsbedarf. Außerdem weisen jüngste Studien darauf hin, dass der häufige Verzehr von rotem Fleisch das Darmkrebsrisiko erhöht. Der Europäische Kodex gegen Krebs gibt als Empfehlung mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag an. Außerdem sollte man den Konsum von Alkohol deutlich einschränken. Laut einer Studie kann der Konsum von vier bis fünf alkoholischen Getränken pro Tag über einen längeren Zeitraum das Risiko einer Erkrankung an Krebs um bis zu 55 Prozent erhöhen.

3. Früherkennung rettet Leben
Die frühe Erkennung einer Krebserkrankung durch den Arzt kann im Ernstfall lebensrettend sein. Essentiell für eine effektive Krebsprävention ist, dass alle Menschen Zugang zur jeweiligen Diagnostik haben, so die WHO-Experten. Screening-Programme, etwa für Brust- oder Gebärmutterhalskrebs sowie Darm- oder Prostatakrebs, könnten die Sterblichkeit deutlich senken.

Welche Vorsorgeuntersuchungen ab welchem Alter in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden sollten, ist auf der Website der Österreichischen Krebshilfe nachzulesen. Die Leistungen werden in den meisten Fällen von der Krankenkasse übernommen.

4. Mit Impfungen vorbeugen
Viele Menschen stehen dem noch relativ neuen Konzept, gewissen Krebsarten durch Impfungen vorzubeugen, skeptisch gegenüber. Doch gerade dies wird von Experten als zukunftsträchtig angesehen, und es empfiehlt sich, Informationen über die verfügbaren Impfungen einzuholen.

Laut WHO konnten Krebsfälle durch Infektionen mit verschiedenen Erregern durch Impfungen bereits um 16 Prozent reduziert werden. Das Hepatitis-B-Virus kann etwa Leberkrebs auslösen, humane Papillomviren (HPV), die während des Geschlechtsverkehrs auch von Männern übertragen werden können, werden unter anderem mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht. Das Bakterium Helicobacter pylori erhöht bei anhaltenden Infektionen das Magenkrebs-Risiko.

5. Krebserregende Substanzen meiden
Der Zusammenhang zwischen Hautkrebs und UV-Strahlen, die etwa durch übermäßiges Sonnenbaden oder den Besuch im Solarium von der Haut absorbiert werden, ist wissenschaftlich bereits mehrfach bewiesen worden. Wer besonders häufig unter Sonnenbrand leidet, bei dem besteht ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Doch neben UV-Licht gibt es auch zahlreiche andere Substanzen, die nachweislich Krebs auslösen können. Asbest war einmal ein beliebter Baustoff, heute wird das Material aus gutem Grund nicht mehr verwendet: Die winzigen Fasern erhöhen das Lungenkrebsrisiko. Wer beruflich mit gefährlichen Substanzen zu tun hat, sollte sich strikt an jene Anweisungen halten, die geschaffen wurden, um vor bekannten krebsverursachenden Faktoren, wie etwa ionisierenden Strahlen, zu schützen.

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