Ohne Antibiotika

Erkältungen und Co besser natürlich bekämpfen

Gesund
17.11.2010 14:00
"Gesundheit!" Infektionen der oberen Atemwege haben jetzt Hochsaison. Experten raten, solche in erster Linie durch Viren ausgelöste Erkrankungen unbedingt mit natürlichen Mitteln zu behandeln. Auf Antibiotika sprechen Patienten, die an Schnupfen und Husten bis hin zu Bronchitis laborieren, nämlich gar nicht an. Eine akute Bronchitis mit Antibiotika zu behandeln, ist ein Kunstfehler und sollte bestraft werden", sagt Christoph Wenisch, Vorstand an der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin am Wiener SMZ Süd.

"Die meisten Atemwegsinfektionen - bis zu 90 Prozent - sind von Viren (meist Rhinoviren, Anm.) verursacht", betont auch Christian Plaue, Leiter des Referats für Komplementärmedizin der Wiener Ärztekammer. "Antibiotika haben dagegen keinen Effekt." Auch bei akuter Bronchitis habe ihr Einsatz keine wesentliche Verbesserung gebracht: Die Patienten waren durchschnittlich nur einen halben Tag von insgesamt drei Wochen weniger lang krank.

Patienten anfälliger für neue Infektionen
Hingegen: "Der Schaden in Rachen und Darm bleibt auch bei kurzzeitiger antibiotischer Therapie bis zu vier Jahre bestehen", erklärt Wenisch. Und das mache den Patienten wieder anfälliger für neue Infektionen. Bei Kindern führe die häufige Gabe "zu einem erhöhten Asthma- und Allergierisiko. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, an Neurodermitis zu erkranken", sagt die auf Heilpflanzenkunde spezialisierte Ärztin Petra Zizenbacher.

Ursachen für die Zunahme von Atemwegserkrankungen seien die belastete Luft in den Städten, überhitzte Innenräume, wenig Bewegung an der frischen Luft, einseitige Ernährung und fehlende Abhärtung, erklärte Zizenbacher. Die Gegenstrategien: gesünder essen und ausreichend trinken, das Immunsystem durch Abhärtung stärken und viel Bewegung im Freien. "Erwachsene und Kinder gehören hinaus - bei jedem Wetter."

Lieber auf Hausmittel zurückgreifen
Im Krankheitsfall könne auf Hausmittel zurückgegriffen werden: Bei Husten helfen Thymian, Spitzwegerich oder Efeu, gegen Halsschmerzen Gurgeln mit Salzwasser. Durch Inhalieren mit Kamillen- oder Salbeisud lasse sich die Nase freibekommen, empfiehlt Zizenbacher. Sie rät vor allem zu "Bettruhe und Entschleunigung des Lebens".

"Pflanzliche Arzneimittel sind für die Behandlung von Atemwegserkrankungen besonders geeignet", meint Wolfgang Kubelka, Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Phytotherapie. "Die Inhaltsstoffe wirken nicht wie eine Einzelsubstanz wie z.B. Aspirin, sondern in ihrer Mischung wie ein Arzneistoff-Cocktail." Neu in den Apotheken ist ein Extrakt aus den Wurzeln der Kapland-Pelargonie (Markenname Kaloba), die Wirksamkeit sei in Studien mit 10.000 Erwachsenen und 4.000 Kindern belegt worden.

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