Stress vermeiden

Entspannte Mitarbeiter leisten mehr!

Gesund
23.01.2015 15:31
Stress am Arbeitsplatz ist europaweit das zweithäufigste jobbedingte Gesundheitsproblem. Trotzdem muss in der Vorbeugung noch viel geschehen.

Vier von zehn Arbeitnehmern sind der Ansicht, dass Stress an ihrem Arbeitsplatz nicht gut gehandhabt wird! Laut ebendiesen EU-weiten Studien zeigen sich immerhin 80 Prozent der Manager auch durchaus von diesem Problem beunruhigt. Trotzdem wird noch zu wenig unternommen – dabei sind solche Schwierigkeiten genauso in den Griff zu bekommen wie andere Gefahren am Arbeitsplatz!

2014 wurde deshalb eine EU-Kampagne für "Gesunde Arbeitsplätze" gegründet. Diese soll sowohl Arbeitgeber als auch -nehmer beim gemeinsamen Stress-Management unterstützen. Und das ist auch nötig: Anhaltender Druck ist ein besonders häufiger Grund für Krankenstände, die mit durchschnittlich 31,9 Tagen etwa drei Mal so lange dauern wie Fehlzeiten, die durch körperliche Beschwerden verursacht werden.

"Obwohl arbeitsbedingter Stress immer weiter verbreitet ist und zu immer höheren Kosten führt, mangelt es nach wie vor an Verständnis für die Problematik. Das Thema bleibt weiterhin sensibel und vielen Chefs zu persönlich, um es aufzugreifen", so Dr. Christa Sedlatschek, Fachärztin für Arbeitsmedizin und Direktorin der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA). "Dabei haben die Betriebe seit 2013 sogar die Pflicht, nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schützen."

Zeitdruck, Überforderung und mehr sind Krankmacher
Die häufigsten Krankmacher am Arbeitsplatz sind Zeitdruck, Überforderung, Lärm, Multitasking (zu viele Aufgaben auf einmal zu erledigen), mangelnde Arbeitsorganisation oder schlechtes Arbeitsklima.

Die Auswirkungen auf den Körper und die Seele sind enorm. Sie reichen von Depressionen, Schlafstörungen über Burn-out sowie Magen-Darm-Störungen bis hin zu Diabetes, Herz-Kreislauf- sowie Muskel-Skelett-Erkrankungen.

"Vielerorts wird Stress am Arbeitsplatz mit persönlichem Versagen gleichgesetzt, dabei ist der Kern des Problems im Unternehmen selbst zu suchen", erklärt Dr. Sedlatschek. "Wichtig ist zunächst, sich über die Situation im Klaren zu sein, die Schwierigkeiten also anzusprechen und gemeinsam mit den Mitarbeitern zu lösen."

Der erste Schritt zum gesunden Job ist eine sogenannte "Arbeitsplatzevaluierung". Firmeninhaber können sich an die Arbeitsinspektorate des Sozialministeriums wenden, auch im Internet gibt es Checklisten. Beratung für kleinere Betriebe bietet auch die AUVA. Bei der Beurteilung psychischer Belastungen geht es nicht darum, Schwächen Einzelner auszuspionieren. Vielmehr sollen Störfaktoren aufgedeckt werden. Diese können von ungünstigen Telefonanrufen, benutzerfeindlichen Computerprogrammen, lauten Großraumbüros bis hin zu unklaren Arbeitszuweisungen reichen.

"Power Napping" immer beliebter
Bei den Kontrollen erreichten die Behörden bereits einiges. 3.040 Betriebe wurden 2012 überprüft, ein Jahr später waren es 5.600. Viele Firmen reagierten prompt auf die Mängel: Die Maßnahmen reichten von gezielten Schulungen für den PC, moderneren Telefonanlagen, gemeinsam wahrgenommenen Sportangeboten bis hin zu eigens gestalteten Ruheräumen für Entspannungspausen und kurze Schläfchen ("Power Napping") .

"Schlechte Arbeitsbedingungen ziehen schlechte Produktivität nach sich", fasst Dr. Sedlatschek zusammen. "Studien beweisen: Jeder Euro, der für Vorbeugung von Stress ausgegeben wird, bringt mehr als das Doppelte an Einsparungen mit sich."

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