Leben retten

Alkoholvergiftung – was tun, wenn es passiert?

Gesund
28.12.2007 14:04
Woran man eine Alkoholvergiftung erkennt und was im Falle des Falles zu tun ist, erklärt Oberarzt Hubert Poppe vom Anton-Proksch-Institut in Wien.

Betrunkene erkennt man leicht: Sie lallen, torkeln herum, sind verwirrt und desorientiert. Sie fühlen sich oft schläfrig, ihnen ist übel und sie erbrechen. Je stärker die Trunkenheit, desto stärker werden auch diese Symptome.

Erstickung an Erbrochenem droht
"Das Bewusstsein ist getrübt, der Betroffene reagiert lethargisch, wenn überhaupt", so Poppe. "Alkohol ist in hoher Dosis wie ein Betäubungsmittel", klärt er auf. Aber nicht nur Schmerzempfindungen werden betäubt, sondern auch die Schutzfunktionen des Körpers außer Kraft gesetzt. Deswegen kann es passieren, dass stark Betrunkene an ihrem Erbrochenen ersticken - sie haben keinen Hustenreflex mehr.

Ist der Betrunkene ansprechbar?
Macht jemand einen stark alkoholisierten Eindruck oder liegt nur mehr teilnahmslos herum, ist es wichtig zu prüfen, ob er noch ansprechbar ist und wie er reagiert. Sind die Augenbewegungen "hinten nach" und er hat offensichtliche Gleichgewichtsprobleme, kann das natürlich auch andere Ursachen wie einen Kreislaufkollaps haben. "Ist Alkohol im Spiel, wird man das allerdings in der Regel riechen", fügt der Mediziner hinzu.

Im Notfall: 144 wählen
Ist jemand kaum noch ansprechbar und seine Reaktionen und die Sprache praktisch nicht mehr verständlich, ist eine Alkoholvergiftung wahrscheinlich. Eine genaue Grenze, ab wann die Rettung gerufen werden sollte, gibt es nicht. Spätestens aber zu dem Zeitpunkt, an dem die Umgebung die Verantwortung für die Person nicht mehr übernehmen will und kann, sollte man zum Telefon greifen und den Notruf 144 wählen. "Besser man ist zu vorsichtig und ruft die Rettung einmal zu oft, als zuzuschauen und dadurch ernsthafte Komplikationen zu riskieren", rät Poppe. "Das ist es einfach nicht wert."

Stabile Seitenlage
Die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes überbrückt man am besten, indem man die Erste-Hilfe-Regeln befolgt. Die Person sollte in stabile Seitenlage gebracht werden, damit sie bei Erbrechen nicht erstickt, und - vor allem im Freien - zugedeckt werden. Weiters sollten die Ansprechbarkeit und die Atmung unbedingt im Auge behalten werden. Davon, dem Betrunkenen etwas zu essen oder trinken zu geben, ist abzuraten.

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