Sonntagsspiel

Zehn Austrianer erkämpfen sich 3:1-Sieg über Sturm

Sport
16.12.2012 18:01
Auch mit zehn Mann ist die Wiener Austria derzeit nicht zu biegen: Dank eines 3:1-Heimerfolgs gegen Sturm Graz wahrte der Herbstmeister und Winterkönig am Sonntag im letzten Spiel vor der Winterpause in der tipp3-Bundesliga den Sieben-Punkte-Vorsprung auf Salzburg sowie seine Serie - die Wiener sind nun elf Mal in Folge ungeschlagen. Und das, obwohl die Elf von Peter Stöger nach einer Tätlichkeit Tomas Juns in der elften Minute nur noch mit zehn Mann agierte.

Torjäger Philipp Hosiner schoss die Hausherren vor 11.120 Zuschauern kurz nach der Pause mit seinem 21. Saisontor erstmals in Führung (49.), Suttner (66.) und Stankovic (89.) fixierten nach zwischenzeitlichem Ausgleich (55./Okotie) den Endstand in einer spielerisch recht mageren, vor allem in der ersten Hälfte auch recht ruppigen Partie. Die Grazer gingen erstmals nach neun Spielen wieder als Verlierer vom Platz.

Was das Gipfeltreffen zum Herbstausklang an Hochklassigkeit schuldig blieb, das machten beide Teams mit viel Emotion wett. Jun sah schon nach elf Minuten Rot, weil er sich an Kaufmann für eine harmlose Attacke mit einer Ohrfeige gerächt hatte. Der tschechische Antreiber fehlt der Austria damit ausgerechnet zum Frühjahrsauftakt im Derby gegen Rapid.

Ruppige erste Halbzeit
In der nächsten Szene gerieten Hosiner und ein theatralisch agierender Dudic - ohne disziplinäre Folgen - aneinander, kurz darauf kam Okotie nach Attacke von Koch im Strafraum der Wiener zum Liegen: Drachta meinte es aber gut mit Violett und versagte den Gästen den durchaus möglichen Elfmeter (14.). Die erste Phase der Partie beschloss Gelb für Sturm-Angreifer Sukuta-Pasu, der sich beim Rempler an Holland aber selbst ein Cut über dem Auge abholte und in der 22. Minute durch Weber ersetzt werden musste.

Die dezimierte Austria suchte ihr Heil in der Folge in der Defensive, Sturm nutzte den größer gewordenen Raum für Impulse und Chancen: Zuerst sorgten Kaufmann (25./am langen Eck vorbei), Tobias Kainz (31./Außennetz) und Dudic (38./Kopfball) für Möglichkeiten, die beste vergab Okotie aus Kurzdistanz per Kopf (34.). Die Wiener tauchten lediglich einmal durch Simkovic (27.) halbgefährlich vor dem Grazer Tor auf.

Patzer von Sturm-Goalie Focher beim 1:0
Umso kurioser das 1:0 kurz nach Wiederbeginn: Mit der ersten echten Chance gingen die Hausherren nach Vorlage des zur Pause eingewechselten Dilaver durch Hosiner in Führung, auch Goalie Focher, der sich den Ball ins Tor ablenkte, hatte daran seinen Anteil (49.). Kurz darauf sorgte neuerlich Hosiner für einen gefährlichen Torschuss (52.), doch Sturm schlug zurück: Okotie stand nach Ecke und Zufallsvorlage Webers vor dem 1:1 allerdings im Abseits (55.).

Die Teams blieben ihrer Taktik aus der ersten Hälfte treu, allerdings war den hocheffizienten Veilchen nun auch Erfolg beschieden. So tanzte Suttner in der 66. Minute nach einem Konter und Stankovics Vorlage drei Verteidiger aus und schoss zur neuerlichen Führung ein.

Sturm erhöhte in den letzten 20 Minuten den Druck gegen die tief stehenden Wiener, agierte aber nicht mehr zwingend - ganz im Gegensatz zur Austria, die in der 89. Minute wieder nach Konter durch Stankovic mit einem abgefälschten Schuss ins lange Eck das 3:1 perfekt machte.

Stimmen zum Spiel
Peter Stöger (Trainer Austria): "Das Spiel wurde durch die Rote Karte für Jun auf den Kopf gestellt, die Mannschaft hat tolle Moral bewiesen. Das ist sehr erfreulich. Alles, was uns im Herbst ausgezeichnet hat, haben wir in diesem Spiel gezeigt. Wir haben Unglaubliches erreicht und auch den inneren Schweinehund besiegt. Wichtig war es, mit dem 0:0 in die Pause zu kommen."

Peter Hyballa (Trainer Sturm): "Über die Rote Karte habe ich mich gar nicht so gefreut. Denn unsere Devise war, schnell umzuschalten, danach waren die Rollen aber vertauscht. Wir wussten, dass die Austria auch zu zehnt sehr stark ist. Wir haben im Spielaufbau zu krasse Ballverluste gehabt. Du musst in Überzahl versuchen, den Gegner auszuspielen, beim 1:1 anzudribbeln. Austria Wien ist einfach brutal, das ist die beste Mannschaft Österreichs. Respekt und Glückwunsch."

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(Bild: KMM)



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