Böller-Opfer

Schicker hält sich “sogar von Sternspritzern fern”

Sport
28.12.2015 18:21

Stärker als jeder "Schweizer Kracher". Ein Böller der Kategorie vier, für Laien eigentlich verboten. Doch genau ein solcher explodierte vor mehr als einem Jahr in den Händen von Profi-Fußballer Andreas Schicker. Die linke musste amputiert, die rechte konnte gerettet werden. Mittlerweile kämpft der 29-Jährige bei Erste-Liga-Klub Wiener Neustadt um ein Comeback, hat dank Prothese weitestgehend zur Normalität zurückgefunden. Doch Silvester wird künftig anders ausfallen - ohne Knaller. Im Interview mit "Krone"-Reporter Stefan Burgstaller warnt Schicker vor Leichtsinn zum Jahreswechsel.

"Krone": Vor Baumärkten stehen die Menschen vor Silvester Schlange, um Knaller und Raketen zu kaufen - können Sie das heute noch verstehen?
Andreas Schicker: Ich war früher nicht anders, bin auch angestanden. Ich wollte vor dem Unfall nur Raketen kaufen, bekam dann diesen Böller dazu. Ich hab gesehen, wie schnell es gehen kann. Heute kann ich vor diesem Leichtsinn nur warnen.

"Krone": Wie sieht Ihr Silvester heuer aus?
Schicker: So ein Zeug greift niemand aus meiner Familie oder meinem Freundeskreis mehr an. Sogar von Sternspritzern zu Weihnachten halte ich mich mittlerweile fern. Man soll sich ruhig ein Feuerwerk ansehen, aber nur wenn es professionell gemacht wird.

"Krone": Sie haben dank der Prothese wieder in ein möglichst normales Leben gefunden...
Schicker: Es gibt kaum etwas, das nicht wie früher geht. Das Schuhebinden fällt mir nicht so leicht wie früher. Aber ich hab sogar schon eine Squash-Partie gewonnen, obwohl ich als Linkshänder auf rechts umlernen musste. Und seit dem Herbst trainiere ich bei Wiener Neustadt mit der Kampfmannschaft.

"Krone": Glück im Unglück?
Schicker: Das war mein erster Zugang. Der Böller war sehr stark - die Polizei hat mir später gesagt, dass ich froh sein kann, nicht tot zu sein.

"Krone": Das Hauptproblem aus Ihrer Sicht?
Schicker: Diese Kategorie von Böller hätte ich als Nicht-Pyrotechniker gar nicht haben dürfen. Ich bekam dafür eine Strafe, was ich auch verstehe. Was ich aber nicht nachvollziehen kann: Warum wurde der Verkäufer nicht bestraft? Der macht das sogar weiter. Da gehört der Hebel angesetzt, dass man nicht so einfach an solche Dinge kommt...

Video: Finger weg von illegalen Krachern!

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(Bild: KMM)



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