Ende einer Ära

Rücktritt! Jürgen Klopp verlässt Borussia Dortmund

Sport
15.04.2015 14:13
Paukenschlag in der deutschen Bundesliga: Trainer Jürgen Klopp wird Borussia Dortmund trotz Vertrags bis 2018 nach dem Ende der Saison verlassen. Das gab der Verein am Mittwochnachmittag bei einer Pressekonferenz bekannt.

Der 47-Jährige hat nach sieben Jahren und drei Titelgewinnen - 2011 und 2012 wurde Dortmund Meister sowie 2012 auch Cupsieger, 2013 stand man im Champions-League-Finale - um Auflösung seines Vertrags gebeten und möchte eine Auszeit nehmen.

Sein Rücktritt habe "nichts mit der aktuellen sportlichen Situation" zu tun, so Klopp bei der Pressekonferenz. "Es geht bei dieser Entscheidung nur um die Zukunft und nicht um das Jetzt. Es gab nie einen Riss zwischen mir und der Mannschaft. Und den wird es jetzt auch nicht geben."

Der Verein habe es "verdient, vom absolut richtigen Trainer trainiert zu werden, deshalb musste man diese Entscheidung treffen", sagte der 47-Jährige, der mit Dortmund derzeit nur Mittelmaß darstellt (Platz 10 in der Liga) und im Champions-League-Achtelfinale sang- und klanglos gegen Juventus Turin ausgeschieden war. Es sei "eine richtige Entscheidung, fern von romantischen Gefühlen" gewesen, den Klub nach dem Ende der Saison zu verlassen.

Klopp: "Niemand muss mir dankbar sein"
"Niemand muss mir dankbar sein. Das ist eine faire Geschichte gewesen", sagte Klopp. "Ich glaube, dass es einigermaßen deutlich war, was ich in den letzten Jahren immer wieder gesagt habe: In dem Moment, wo ich das Gefühl habe, dass ich nicht mehr der perfekte Trainer für diesen außergewöhnlichen Verein bin, würde ich es sagen. Und ich habe zuletzt festgestellt, dass ich mir zwar nicht sicher war, dass ich es nicht mehr bin, aber ich konnte die Frage auch nicht sicher mit Ja beantworten."

Klopp möchte die Saison "gut zu Ende bringen" und im DFB-Pokal, in dem die Borussia gegen Bayern München um den Einzug ins Finale kämpft, den Titel holen. "Das ist mein Traum", so der Coach.

Watzke emotional: "Freundschaft bleibt bestehen"
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke äußerte sich bei der Pressekonferenz in Dortmund sehr emotional, sprach von einer "ganz besonderen Beziehung zueinander". "Jürgen, du kannst dir sicher sein, dass dir der ewige Dank aller Borussen ganz sicherlich zuteil wird", wandte sich Watzke an Klopp. "Das einzige, was mich tröstet, ist die Tatsache, dass unsere Freundschaft bestehen bleibt. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen."

Man habe in den vergangenen Tage "auf Initiative von Jürgen" einige Gespräche geführt und habe dann die gemeinsame Entscheidung getroffen, "dass der Weg, den wir jetzt sieben Jahre mit unglaublichem Erfolg gegangen sind, am Ende der Saison zu Ende ist", sagte Watzke.

BVB-Aktie im Keller
Regelrecht geschockt reagierten Teile der Anhängerschaft auf die Kunde aus der Chefetage. Auch auf der Börse mussten die Schwarz-Gelben eine Niederlage einstecken. Die Aktie des börsennotierten Vereins fiel nach ersten Spekulationen über den Trainerabschied zunächst auf den tiefsten Kurs seit eineinhalb Jahren.

Tuchel soll folgen
Als Favorit auf die Nachfolge gilt der ehemalige Mainz-Trainer Thomas Tuchel, dem laut der deutschen "Bild"-Zeitung bereits ein Vierjahresvertrag angeboten worden sei. Der 41-Jährige ist seit Ende seines Engagement bei Mainz im Vorjahr ohne Job und wurde zuletzt vom Hamburger SV erfolglos kontaktiert. Die Dortmunder wollten sich am Mittwoch nicht zu dieser Personalie äußern.

Spekulationen um Klopps Zukunft
Nur wenige Minuten nach seinem angekündigten Rücktritt bei Borussia Dortmund haben bereits die Spekulationen über die Zukunft von Fußball-Trainer Jürgen Klopp begonnen. Der 47-jährige Deutsche gilt laut britischen Buchmachern etwa als Favorit auf den Trainerjob beim kriselnden englischen Meister Manchester City. Dort steht Manuel Pellegrini noch bis Sommer 2016 unter Vertrag.

Der Buchmacher William Hill legte am Mittwoch die Quote von 2,5, dass die "Citizens" die nächste Trainerstation von Klopp sein werden. Weitere aussichtsreiche Kandidaten auf dessen Dienste seien demnach Real Madrid und Paris St. Germain. Für die beiden Großklubs zahlt William Hill das Fünf- bzw. Sechsfache des Einsatzes.

Klopp hat sich zu seiner Zukunft bisher nicht näher geäußert. Sich eine längere Auszeit zu nehmen, strebe er allerdings nicht an. Sein Rückzug erfolgt offensichtlich zum Wohle des Klubs. "Ich glaube, dass Borussia Dortmund tatsächlich jetzt eine Veränderung braucht. Und dazu muss ein großer Kopf weg. Das ist in diesem Fall meiner", erklärte Klopp.

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(Bild: KMM)



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