Salzburgs Mann des Spiels war Soriano. Der Spanier führte die Mozartstädter mit seinem frühen Elfertreffer nicht nur auf die Siegerstraße, sondern sorgte mit einem Heber aus rund 50 Metern zum 3:0 auch für einen magischen Moment. Dazwischen trug sich Mane in die Schützenliste ein. Die überforderten Niederländer, in der eigenen Liga unumstrittener Tabellenführer, mussten zum erst zweiten Mal in dieser Saison bzw. nach 17 Pflichtspielen in Folge wieder eine Niederlage auf eigenem Boden hinnehmen. Die "Bullen" wiederum erhöhte ihre Serie von Pflichtspielerfolgen auf zehn.
Salzburg vor historischer Saison
Alles deutet auf eine historische Saison für die Salzburger hin. Erstmals in der Red-Bull-Ära würde man das Achtelfinale der Europa League erreichen, bisher war man stets in der Runde der letzten 32 gescheitert. Gegner dort wäre der Sieger aus Maccabi Tel Aviv gegen FC Basel - das Duell am Donnerstag endete in Israel 0:0 (siehe Infobox).
Die Stimmung in der mit 48.000 Zuschauern fast ausverkauften Amsterdam Arena war - wegen Regens unter geschlossenem Dach - beeindruckend gut. Zumindest vor dem Anpfiff. Denn danach wurde bald klar, dass die Heimmannschaft um Teamspieler Siem de Jong und mit dem spanischen Jungstar Bojan Krkic - er spielt auf Leihbasis bei Ajax - keinen Stich machen würde.
"Bullen" in stärkster Formation
Salzburg - in der derzeit stärksten Formation mit dem Sturmduo Soriano/Alan - hatte das Heft in eindrucksvoller Manier in der Hand. Das aggressive Pressing in Kombination mit dem schnellen Angriffsspiel überforderte Ajax sichtlich, ein brandgefährlicher Ramalho-Volley nach Freistoß ließ die Hausherren nach nur vier Minuten erstmals erschaudern.
Wer glaubte, die Niederländer würden sich nach schwachem Start wieder fangen, der irrte gewaltig. Als Veltman Alan im Strafraum foulte und Soriano in der 14. Minute vom Elfmeterpunkt souverän verwandelte, war der weitere Weg der Partie vorgezeichnet. Ajax brachte kaum längere Spielzüge, geschweige denn gefährliche Angriffe zuwege - nach 45 Minuten sollte eine Chance von Fischer kurz vor der Pause der einzige Torschuss der Gastgeber bleiben. Und der wurde Beute von Salzburg-Goalie Gulacsi.
Ajax in der Pause von Fans ausgepfiffen
Hatten beim Elfer Sorianos die Pfiffe noch den Gästen aus Österreich gegolten, so ertönte das Pfeifkonzert in der Pause nur für die Hausherren. Denn die kassierten bis dahin noch zwei weitere Gegentore - und auch deren Schönheit vermochte den Ajax-Anhang nicht zu besänftigen. In der 21. Minute enteilte der von Kampl mit einem präzisen Pass in die Spitze bediente Mane einem Gegenspieler, umkurvte noch Goalie Cillessen und schoss seelenruhig ein. Schließlich übertölpelte Soriano mit einem sensationellen Schuss aus rund 50 Metern, fast von der Mittellinie, den gegnerischen Schlussmann (35.).
Welche Worte Ajax-Trainer Frank de Boer in der Pause angesichts dieses Schocks auch fand, sie verfehlten ihre Wirkung. Obwohl Salzburg mit der klaren Führung im Rücken eine Spur abwartender agierte, kam Amsterdam auch nach dem Seitenwechsel mit Ausnahme der Schlussminute (94.) zu keiner einzigen Torchance - dann parierte erst Gulacsi gegen de Jong bzw. schoss Fischer über das Tor. Die "Bullen" fanden durch Kampl (53., 57.) zwei brauchbare Möglichkeiten vor, im Finish (81., 90.) sorgte Alan noch zweimal für Gefahr.
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