Play-off-Fehlstart

1:2-Pleite: Rapid vergeigt 1:0-Führung in Helsinki

Sport
21.08.2014 21:22
Rapid hat auch im ersten Play-off-Spiel zur Europa League einiges vermissen lassen. Die in der Bundesliga seit drei Runden sieglosen Hütteldorfer mussten sich am Donnerstag HJK Helsinki auswärts mit 1:2 geschlagen geben. Nach einer schwachen ersten Hälfte traf Louis Schaub in der 58. Minute zwar zum 0:1, ein Doppelschlag der Finnen innerhalb von elf Minuten drehte die Partie allerdings.

Rapid-Trainer Zoran Barisic baute seine Mannschaft im Vergleich zur Bundesliga-Niederlage gegen Altach am vergangenen Samstag auf drei Positionen um. Anstelle des leicht angeschlagenen Florian Kainz rückte Stefan Schwab in die Mannschaft und in die Mittelfeld-Zentrale, Schaub beackerte nominell die linke Seite. Im defensiven Mittelfeld setzte Barisic diesmal auf Brian Behrendt, Thanos Petsos nahm auf der Bank Platz. Im Sturm begann der in der Bundesliga zuletzt gesperrte Robert Beric.

Zurückhaltende Finnen erstmals nach 15 Minuten offensiv
Auf dem stumpfen Kunstrasen im mit 6.153 Zuschauern nicht ausverkauften Sonera Stadion war die Barisic-Truppe zu Beginn feldüberlegen. Torszenen fehlten in der Anfangsphase trotzdem fast gänzlich. Die Finnen wagten sich überhaupt erst nach 15 Minuten nach vorne, einen Schuss von Demba Savage aus spitzem Winkel lenkte Rapid-Torhüter Jan Novota zu einem Corner ab. Es folgte ein Fernschuss von Nikolai Alho, den Novota mit der Faust abwehrte.

Danach legte Helsinki seine Scheu ab und es entwickelte sich eine offene Partie - allerdings vorerst ohne nennenswerte Möglichkeiten. In der 29. Minute wurde Ex-Rapidler Markus Heikkinen erstmals vor dem grün-weißen Fansektor vorstellig, als er nach einem Eckball Goalie Novota foulte.

Alarm herrschte im Strafraum der Österreicher in der 36. Minute: Vor der Linie musste Thomas Schrammel für den bereits geschlagenen Novota vor Robin Lod klären. Die Vorarbeit kam von Solostürmer Macoumba Kandji, der zwei Jahre bei den New York Red Bulls in der nordamerikanischen Major League Soccer unter Vertrag gestanden hatte. Weiter zaghaft blieben die Bemühungen von Rapid: Ein Behrendt-Schuss nach Schaub-Solo flog weit über das Tor (33.) und Schwab scheiterte mit einem Schuss aufs kurze Eck an Torhüter Toni Doblas (45.).

Überraschende Führung durch Schaub
Auch nach dem Seitenwechsel tat sich der österreichische Rekordmeister schwer. Umso überraschender kam die Führung durch Schaub: Der 19-Jährige dribbelte sich links in den Strafraum und schlenzte den Ball mit dem linken Außenrist vorbei am verdutzten Doblas ins Tor. Es war Schaubs erstes Tor seit dem 28. September 2013, als er bei der 2:4-Niederlage gegen den WAC getroffen hatte.

Doch die Freude währte nur kurz, schon in der 63. Minute glich Helsinki durch einen 20-Meter-Distanzschuss von Lod aus. Rapid war bei dem Gegentor gerade um einen Mann weniger, da Verteidiger Christopher Dibon nach einem Foul von Kandji an der Seitenlinie behandelt werden musste. In der 64. Minute wurde er durch Maximilian Hofmann ersetzt.

Elf Minuten später kam es noch schlimmer. Ein abgefälschter Schuss von Mika Väyrynen brachte den finnischen Meister 2:1 in Führung (74.). Rapid versuchte gegen Ende zwar noch einmal, alle Kräfte zu mobilisieren, Helsinkis Defensive ließ im Finish aber nichts mehr anbrennen. Auch eine gefährliche Hereingabe des kurz zuvor eingewechselten Kainz in der Nachspielzeit fand keinen Abnehmer. So müssen die Hütteldorfer auf das Rückspiel hoffen, das in einer Woche im Ernst-Happel-Stadion in Wien steigt.

Stimmen zum Spiel
Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Ich sehe bei Weitem nicht alles so negativ. Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben den Gegner kontrolliert und dann auch verdient das 1:0 gemacht. Nach dem Ausgleich sind wir ein bisschen nervös geworden. Da waren wir zu hastig in unseren Aktionen. Das Ergebnis ist für uns nicht so schlecht. Wir sind nicht davon ausgegangen, dass wir schon im Hinspiel alles perfekt machen. Mit der Leistung bin ich nicht unzufrieden."

Louis Schaub (Rapid-Torschütze): "Die Niederlage ist schwer zu erklären. Wir haben probiert, das Spiel zu machen. Das ist uns ganz gut gelungen. Wir hatten mehr Ballbesitz und sind in Führung gegangen. Das 1:1 war ein super Schuss, das 1:2 war unglücklich. Ich denke, mit dem Auswärtstor haben wir aber ganz gute Chancen. Es war nicht so einfach, der Gegner hat sich hinten reingestellt und auf Konter gespielt. Das haben sie ganz gut gemacht. Die Niederlage ist natürlich bitter."

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän): "Wir haben das Spiel dominiert. Wir haben es im Griff gehabt, sind dann auch in Führung gegangen. Das war ein hartes Stück Arbeit. Dann haben wir durch einen Sonntagsschuss den Ausgleich kassiert. Beim 1:2 ist der Ball zweimal abgefälscht worden, ansonsten war nicht viel. Wir müssen derzeit viel arbeiten, damit wir zu Chancen kommen. Es ist natürlich bitter und schade, aber ich bin guter Dinge, dass wir den Aufstieg schaffen."

Markus Heikkinen (HJK-Spieler): "Rapid hat viel besser gespielt als wir. Wir haben Probleme gehabt mit unserem Passspiel. Wir müssen mit dem Ergebnis zufrieden sein. Rapid ist sehr stark zu Hause. Wenn wir einen sehr guten Tag haben und Rapid einen nicht so guten, dann haben wir vielleicht eine Chance. Es war sehr schön, wie mich die Rapid-Fans empfangen haben."

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(Bild: KMM)



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