Aus gegen Helsinki

Rapid fassungslos: “Das ist einfach nicht fair”

Sport
29.08.2014 09:34
Fassungslosigkeit, Enttäuschung, Leere. Der Frust war bei Rapid selten so groß wie nach dem 3:3 am Donnerstagabend gegen HJK Helsinki, das gleichbedeutend mit dem Abschied aus dem internationalen Geschäft war. Nicht nur Europacup-Routinier Mario Sonnleitner verstand die Welt nicht mehr. "Das ist einfach nicht fair", schüttelte er im Kabinentrakt bestürzt den Kopf (siehe Video).

In der Tat war den Hütteldorfern spielerisch kaum etwas vorzuwerfen. Rapid war von Beginn an klar dominant, schnürte die Finnen in deren Hälfte ein, erspielte Torchancen. Und nach dem Traumstart mit dem Doppelschlag von Jungstar Louis Schaub schien die Partie ohnehin zum Selbstläufer zu werden. Da gestand selbst Ex-Rapidler Markus Heikkinen, Helsinkis Defensiv-Routinier: "Nach dem 2:0 für Rapid habe ich nicht mehr geglaubt, dass wir den Aufstieg noch schaffen können."

Heikkinen: "Jeder Schuss ein Tor"
Überhaupt konnte sich selbst Heikkinen nicht ganz erklären, warum seine Truppe überhaupt in die Gruppenphase einzog. "Jeder Schuss war ein Tor. Manchmal gibt's so etwas", sagte er. Ein Lächeln konnte er sich trotz aller Aufstiegseuphorie nicht abringen. "Weil ich weiß, was das für den Verein bedeutet. Es tut mir für Rapid sehr leid."

Mitleid, von dem sich die Grün-Weißen freilich nichts kaufen können. Ebenso wenig wie davon, Helsinki in zwei Spielen fast zur Gänze dominiert zu haben. "Die haben in zwei Spielen sechsmal aufs Tor geschossen und dabei fünf Tore erzielt", rang Sonnleitner sichtlich gezeichnet nach Worten: "So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir haben alles probiert, immer dominiert, Chancen herausgespielt. Und trotzdem stehe ich jetzt hier und muss die vielleicht bitterste Niederlage meiner Karriere erklären."

"Saublödes Gegentor"
Ähnlich sah es Kapitän Steffen Hofmann. Der Deutsche, etwa 70 Minuten im Einsatz, wirkte nach Schlusspfiff geknickt. "Das ist sehr traurig und sehr bitter", stöhnte er und haderte mit dem "saublöden Gegentor" zum 1:2, das die Wende einleitete.

Gewiss, das Glück war an diesem Abend nicht auf der Seite der Rapidler. Als Ausrede wollte das Trainer Zoran Barisic aber ebenso wenig gelten lassen wie Sportchef Andreas Müller. "Wir müssen in den wenigen Situationen, in denen Helsinki zu Chancen kam, einfach konzentrierter und konsequenter sein", erklärten die beiden unisono. Wiewohl Barisic festhielt: "Ich kann meinen Spielern fast nichts vorwerfen und werde mich auch hüten, ihnen die Qualität abzusprechen."

Fans feierten trotzdem
Immerhin: Der Einsatz und die Moral stimmten. Was auch von den - oft launischen - Rapid-Fans honoriert wurde. "Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsre Rapid nicht", skandierten sie von den halbvollen Rängen im Happel-Stadion noch Minuten nach dem Schlusspfiff. Barisic war nicht überrascht von den Ovationen der Anhänger. "Weil sie erkannt haben, dass wir alles gegeben und auch gut gespielt haben. Das wird von unseren Fans immer geschätzt."

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(Bild: KMM)



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