CL-Brüderduell

Rafinha vs. Thiago: “Danke Gott für diesen Bruder”

(Bild: GEPA)

Im "Hause Alcántara" dreht sich alles um Fußball – Papa ist Weltmeister, auf die Söhne wartet am Mittwoch im Champions-League-Halbfinale zwischen Barcelona und Bayern ein Brüderduell.

Iomar do Nascimento, kurz Mazinho, hat's leicht – und auch nicht: Einerseits weiß der brasilianische Fußball-Weltmeister von 1994 (in den USA bei sechs von sieben Spielen in der Startelf) bereits jetzt, dass er beim Finale der Champions League einem seiner Söhne die Daumen drücken darf, andererseits muss er sich dieser Tage aus einem Bruderduell raushalten. Denn die Semifinal-Auslosung wollte es, dass der 24-jährige Thiago Alcántara do Nascimento, kurz Thiago, auf den knapp zwei Jahre jüngeren Rafael Alcántara do Nascimento, kurz Rafinha, trifft.

"Ich hab's dir gesagt"
Via "Facetime" hatten sich die Brüder die Auslosung gemeinsam angesehen, Bayerns Thiago in Richtung Barcelonas Rafinha getwittert: "Ich hab's dir gesagt!"
Mittwoch ist es so weit: Thiago kehrt nach Barcelona, wo er wie sein Bruder in der Barça-Jugendakademie "La Masia" fußballerisch groß geworden war, in die alte Heimat zurück. Und damit findet ein Video aus dem Jahr 1996 seine Fortsetzung: In diesem sieht man den kleinen Thiago auf dem Boden liegend, wie Rafinha seinem Bruder den Ball stiebitzt, es dann genau andersherum läuft, ehe am Ende Mama Alcántara einschreiten musste. Zu viel gespielt, zu viel gerannt, zu viel gerauft.

"Ich danke Gott jeden Tag für diesen Bruder", erzählte Rafinha einmal über sein besonderes Verhältnis zu Thiago, "wir hatten niemals Streit, haben uns nie wirklich geschlagen. Wenn es dann aber den Ball zwischen uns gab, wurde es wirklich ernst." Einen klaren Gewinner gab es selten, dafür waren beide zu gut. Diesmal muss es aber einen Gewinner geben.