Vorfreude auf EURO

ÖFB-Legenden sind sicher: “Semifinale ist möglich”

(Bild: EXPA, APA/Roland Schlager, APA/Robert Jaeger, GEPA)

Vom legendären 3:2 in Cordoba gegen Deutschland bei der WM 1978 in Argentinien bis zum EURO-Heimauftritt 2008 in Wien - die "Krone"-Reporter nahmen österreichische Teamspieler, die bei den letzten fünf Großereignissen für Rot-Weiß-Rot aufliefen, ins Kreuzverhör: Wie gefällt euch das neue Wunderteam rund um David Alaba, Marko Arnautovic & Co.? Wie weit kommt Österreich bei der EURO 2016 in Frankreich? ÖFB-Legenden wie Andi Herzog, Robert Sara oder Ivica Vastic sind restlos begeistert.

Österreichs Nummer eins im Tor war bei den Weltmeisterschaften 1978 und 1982 Friedl Koncilia. Nun fiebert die Goalie-Legende Frankreich 2016 entgegen: "Für Österreich ist viel drinnen. Nur Spanien, Deutschland und England sind über uns zu stellen, mit dem Rest sind wir auf Augenhöhe." Euphorisch verfolgte auch Heribert Weber, zweifacher WM-Teilnehmer mit 68 Länderspielen, die jüngsten Matches: "Einige Spieler sind über sich hinausgewachsen. Das Team tritt als Gemeinschaft auf, es gibt blindes Verständnis. Einige Stars waren zu Beginn der Quali bei ihren Klubs keine Stammspieler. Durch die Leistungen im Team haben sie auch bei den Vereinen viel Stellenwert gewonnen." Jahrhundert-Fußballer Herbert Prohaska schwärmt: "Diese Mannschaft macht uns noch viel Freude!"

(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER, APA/GEORG HOCHMUTH, krone.at-Grafik)

Schachner: "Läuft es gut, können wir ganz weit kommen"
Der dreifache WM-Torschütze Walter Schachner warnt indes vor Übermut: "Läuft es gut, können wir ganz weit kommen. Doch nehmen wir den Elan nicht mit, können wir auch früh scheitern. Ein Turnier ist mit einer Qualifikation nicht zu vergleichen." Robert Sara, 1978 Österreichs WM-Kapitän, traut Alaba und Co. mehr zu: "Das Team ist auf einem guten Weg, eine verschworene Einheit, mit Führungsspielern im Ausland. Wir wurden damals unterschätzt, das würde jetzt auch nicht schaden."

Walter Schachner bei der WM 1982 im Spiel gegen Nordirland

(Bild: GEPA pictures)

Ogris: "Ich trau dieser Mannschaft bei der EM alles zu"
Andi Ogris, Siegtorschütze in Florenz zum 2:1 gegen die USA bei der WM 1990 in Italien, lobt den Kampfgeist der rot-weiß-roten EURO-Fighter: "Diese Truppe hat echt Charakter! Wir haben auswärts gewonnen, Spiele umgedreht. Ich trau dieser Mannschaft bei der EM in Frankreich alles zu, der Biss und die Leidenschaft sind genial." Auch sein ehemaliger Mitspieler Peter Artner schwärmt: "Die Qualifikation war dominant, ein Klasse-Team! Wir müssen die Gruppenphase überstehen, im K.-o.-System kann man viel erreichen. Da ist sogar ein Semifinale möglich! Ich will als Fan in Frankreich dabei sein…"

Andreas Ogris

(Bild: GEPA)

Herzog: "So was nennt man einen Lauf, beeindruckend!"
Paris, 23. Juni 1998. Andi Herzog verwandelte einen Elfer zum 1:2 gegen Italien, bislang Österreichs letztes WM-Tor. Der Rekord-Teamspieler verfolgte die aktuellen Leistungen genau. "So was nennt man einen Lauf, beeindruckend! Aber ich warne davor, weil ich das als aktiver Spieler selbst schmerzlich verspürt habe. Eine Quali und eine Endrunde sind zwei verschiedene Paar Schuhe." Roman Mählich, ebenfalls 1998 dabei, sagt: "Man soll den Burschen jetzt nicht zu viel Druck machen, aber die Gruppe können sie 2016 sicher überstehen."

(Bild: APA/Jaeger Robert)

Vastic: "Burschen sind eingespielt, Selbstvertrauen ist groß"
Österreichs einziger EURO-Torschütze Ivica Vastic stuft das Team 2016 hoch ein: "Die Burschen sind eingespielt, das Selbstvertrauen ist groß. Das Achtelfinale ist sicher möglich. Danach hängt vieles von den Gegnern ab. " Für René Aufhauser, der 2008 in allen drei Gruppenspielen zum Einsatz kam, steht fest: "Die Entwicklung ist wirklich toll. Topf zwei bei der Auslosung ist ein großer Vorteil. Die Ausgangssituation ist da natürlich gleich viel günstiger."