"Katastrophensaison"

Milan nach verpasster Europacup-Quali vor Neustart

19.05.2014 14:52

Jahrelang hat Milan zu Europas Spitzenklubs gehört. Nach einer "Katastrophensaison" ist der Traditionsverein nun am Tiefpunkt angelangt und muss sich auf eine Saison ohne Europa einstellen. "Es ist noch zu früh, um über die Zukunft zu sprechen", meinte zwar Coach Clarence Seedorf. Dennoch ist offensichtlich, dass Klubboss Silvio Berlusconi nach Platz acht in der Serie A sowie der ersten Saison ohne Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe seit 1998 Konsequenzen ziehen will.

"Wir denken bereits jetzt an ein neues Zeitalter, weil wir dahin zurück wollen, wo wir fast 30 Jahre lang waren: Protagonisten in der Welt des Fußballs, nicht nur in Italien", betonte der 77-Jährige vor dem wertlosen 2:1-Sieg am letzten Spieltag der Serie A bei Sassuolo. In den kommenden Wochen will sich die Vereinsspitze zusammensetzen und entscheiden, wie es weitergehen soll. Vor allem in der Diskussion steht der im Jänner verpflichtete Seedorf. "Sicherlich ist das ein Moment des Neustarts", gab auch er zu.

"Es war eine enttäuschende Saison"
Die Lombarden sind in den vergangenen Jahren ihren Ansprüchen immer weiter hinterhergelaufen. Mit dem achten Platz in der Liga sowie dem Achtelfinal-Aus in der Champions League folgte nun der Tiefpunkt - selbst das Minimalziel Europa League wurde verfehlt. "Es war eine enttäuschende Saison", sagte Geschäftsführerin Barbara Berlusconi. "Aber wir haben jetzt die moralische Verpflichtung weiterzuarbeiten, bis der Klub auf das Niveau zurückkehrt, das er verdient."

Für wenige Minuten durfte Milan nach seiner frühen Führung am letzten Spieltag sogar noch auf ein Happy End hoffen, doch dann zerstörten die Tore des FC Parma jede Hoffnung. "Wenn eine Mannschaft wie wir am letzten Spieltag darauf schauen muss, was die anderen Teams machen, war die Saison nicht allzu gut", räumte Stürmer Giampaolo Pazzini ein. "Ein Team wie Milan muss eine andere Meisterschaft spielen."