Mit stechend orangen Warnwesten stolzieren sie den Spielfeldrand entlang, positionieren sich an markanten Punkten im Stadion, beobachten mögliche Problemherde auf den Tribünen. Die Rede ist nicht von respekteinflößend bulligen Ordner-Mannsbildern, sondern von recht zutraulich wirkenden Familienmüttern.
Sie wurden via PR-Agentur dazu eingeladen, im Stadion von Sport Club de Recife Ordnerdienst zu versehen, um ihre Problem-Söhne in den Griff zu bekommen. Hintergrund: Gewisse Fans des Klubs sorgten in der jüngsten Vergangenheit immer wieder für Randale und Gewaltexzesse. Vor den Augen der leiblichen Mütter, so die Vision des Vereins, müsste die Hemmschwelle doch deutlich ansteigen.
Heimsieg und keine Randale
Der Plan des Klubs ging auf. 30 Mütter von amtsbekannten Störenfrieden erklärten sich bereit, am vergangenen Wochenende beim Stadtderby gegen Náutico Capibaribe Ordner-Dienst (nach einer umfassenden Schulung) zu versehen und ihre Sprösslinge genauestens zu beobachten. "Sicherheitsdienst Mama" stand auf den Rückseiten ihrer Warnwesten. Und in der Tat: Die sonst so groben Fußball-Rabauken wussten sich plötzlich zu benehmen - erstmals nach vielen Wochen blieben sie zahm und es kam zu keinen Randalen im Stadion. Dass Recife auch noch 1:0 gewann, wird die Klubverantwortlichen auch nicht besonders stören. Vielleicht sollten die Mamas künftig auch das Coaching übernehmen.
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