Jubel über 1:0-Sieg

“Eine Sternstunde für Österreichs Fußball”

Sport
15.06.2015 07:36
Eng umschlungen standen Trainer und Ersatzspieler kurz vor Abpfiff vor der Betreuerbank. Mit Abpfiff gab es kein Halten mehr, die Emotionen gingen mit Kickern und Betreuern durch - fast, als hätte das ÖFB-Team schon den Europameistertitel fixiert. Dabei haben Janko (sein Traumtor im Video oben) und Co. mit dem heroischen 1:0-Sieg in Russland "nur" das Ticket für die EM-Endrunde 2016 so gut wie fix in der Tasche. "Eine Sternstunde für den österreichischen Fußball", jubelte ÖFB-Boss Leo Windtner.

Teamchef Marcel Koller fiel seinen Betreuern um den Hals, die Spieler sackten zu Boden - müde und erschöpft, aber glücklich. Sie hatten soeben Historisches geschafft, dem "russischen Riesen" nicht nur die erste Heimniederlage seit Herbst 2010 zugefügt, sondern erstmals seit 1961 auf dem "Hoheitsgebiet" der Großmacht gewonnen. "Ich muss der Mannschaft zu dem guten Spiel gratulieren. Die erste Hälfte war sehr gut, in der zweiten haben es die Jungs ein bisschen spannend gemacht. Wir sind da nicht mehr so ins Spiel gekommen. Es war aber auch sehr heiß. In den letzten zehn Minuten hat mein Herz ein bisschen schneller geschlagen, weil da kann natürlich immer noch was passieren. Wir haben es aber über die Runden gebracht und sind überglücklich", zeigte sich Koller hochzufrieden.

Windtner: "Sensationell!"
"Eine Sternstunde", jubelte ÖFB-Präsident Leo Windtner, "die Burschen haben sich sensationell reingehaut, wenn diese Mannschaft so weiterspielt, brauchen wir gar nicht rechnen, passiert alles von alleine. Jedenfalls sitzen wir schon im TGV Richtung Frankreich!"

Hier sehen Sie die Highlights vom Spiel im Video:

Fußball-Feste warten
Frankreich – das "Zauberwort", es ist fast schon Realität. Nach dem Triumph von Moskau wird nichts mehr passieren, hat sich Österreichs Mannschaft praktisch erstmals auf sportlichem Wege für eine Europameisterschaft qualifiziert. Dieses Team lässt sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, fährt 2016 nach Frankreich. In den letzten vier Partien warten unter anderen die Heimspiele gegen Liechtenstein und Moldawien vor ausverkauftem Haus. Da wird unsere Mannschaft zwei Fußball-Feste feiern.

Janko bescheiden
Koller selbst will noch nicht rechnen ("ich zähle nur die Punkte, die wir haben, zusammen, wir haben jetzt einen schönen Polster auf den Gruppenfavoriten"), auch Goldtorschütze Marc Janko, mit einem herrlichen Fallrückzieher der Matchwinner, wollte sich nicht an Rechenspielchen beteiligen. Das Tor (sein drittes in der laufenden Qualifikation) wollte er gar nicht so sehr in den Mittelpunkt stellen: "Der Sieg war ein Verdienst der ganzen Mannschaft, nicht eines einzelnen." Aber irgendwie spürte er, dass der "Fallrückzieher von Moskau" ähnliche Dimensionen bekommen könnte wie Herbert Prohaskas berühmter "Spitz von Izmir" 1977: "Der ist schon lange her, es war an der Zeit, neue Geschichte zu schreiben!"

Ein Sieg der Qualität
Für Dauerläufer Zlatko Junuzovic war es ein Sieg der Qualität. "Der Wille war sehr stark, aber schlussendlich hat auch die Qualität gesiegt. Wir waren erste Hälfte klar überlegen und hätten das 2:0 machen müssen. Da sind wir souverän aufgetreten, zweite Hälfte hat bei uns die Kraft etwas nachgelassen, wir hätten aber trotzdem das zweite Tor machen müssen. Wir haben mit unserem Auftreten Klasse gezeigt. Wir können jetzt erhobenen Hauptes in den Urlaub gehen und es genießen." Und demnächst wohl für Frankreich zu planen beginnen.

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(Bild: KMM)



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