Nach Rücktritt

Blatter-Nachfolger: Wer kann die FIFA retten?

Sport
03.06.2015 09:39
Der Druck war zu groß: Joseph Blatter ist am Dienstag überraschend zurückgetreten (siehe Video oben). Laut US-Medien ermittelt das FBI gegen ihn. Anfang 2016 soll bei einem außerordentlichen Kongress ein neuer FIFA-Präsident gewählt werden. Doch wer könnte Blatters Nachfolge antreten?

Nach Blatters Rücktritt stehen viele Fragen im Raum: Wie geht es nun im Fußball-Weltverband weiter? Wer kann die FIFA nach dem größten Korruptionsskandal der Geschichte noch retten? Wer wird Blatters Nachfolger? Hier eine Liste der möglichen Kandidaten:

1) Michel Platini: Er gilt als großer Favorit. Aus UEFA-Sicht wäre er der logischste Nachfolgekandidat. Als UEFA-Präsident konnte er mit einigen Innovationen punkten, wie z.B. die Änderung des Qualifikationsmodus der Champions League oder der Aufstockung der EM-Teilnehmer. Doch auch Platini geriet zunehmend in negative Schlagzeilen. So seien bei der Vergabe der EURO 2012 an Polen und die Ukraine gewisse Ungereimtheiten passiert. Zudem stimmte der Franzose bei der WM-Vergabe 2022 für Katar.

2)Prinz Ali: Der jordanische Prinz hat sich kurz nach Blatters Rücktritt bereit erklärt, erneut zu kandidieren. Am Freitag hatte er mit 73:133 Stimmen noch gegen Blatter verloren. Zwar gilt der 39-Jährige nicht als großer Redner, doch konnte er mit seinen diplomatischen Aussagen nach den Verhaftungen der sieben FIFA-Funktionäre Sympathien sammeln.

3) Luis Figo: Der ehemalige Star der portugiesischen Nationalmannschaft wollte beim FIFA-Kongress am Freitag kanditieren, zog seine Bewerbung jedoch kurzfristig zurück. Im Vorfeld hatte er die FIFA stark kritisiert und sprach von einer "Diktatur" und Vorfällen, "die jeden beschämen sollten, der frei, sauber und demokratisch sein will." Ihm werden nur Außenseiterchancen eingeräumt.

4)Ahmad al-Fahad al-Sabah: Dieser Name ist den wenigsten geläufig. Dennoch gilt der Scheich aus Kuwait als großer Favorit für die Nachfolge Blatters. Er ist momentan der wohl mächtigste Sportfunktionär der Welt. Seine Stimmpakete stellten Thomas Bach die Wahl zum IOC-Präsidenten sicher. Der 51-Jährige zog erst vor kurzem ins Exekutiv-Komitee der FIFA ein.

5)Wolfgang Niersbach: Der DFB-Präsident wäre ebenfalls ein würdiger Nachfolger und gilt als diplomatisch. Niersbach hat als Erster klar zu einem möglichen WM-Boykott der UEFA Stellung bezogen und meinte: "Damit erreichen wir nichts."

6)Michael van Praag: Der holländische Verbandboss wollte wie Luis Figo beim letzten Kongress gegen Blatter antreten, zog aber ebenfalls die Kandidatur zurück. Vor dem FIFA-Kongress 2014 in Sao Paulo hatte er Blatter bereits zum Rücktritt aufgefordert. Der 67-Jährige fordert mehr Transparenz und eine neue Geschäftskultur.

7) Gary Lineker: Auch dem ehemaligen England-Star werden Chancen eingeräumt. Er befasst sich intensiv mit dem FIFA-Skandal.

8)Domenico Scala: Der interne Finanzaufseher der FIFA steht nach dem Rücktritt von Blatter im Rampenlicht. Der 50-Jährige wird an der Seite des scheidenden Präsidenten die Weichen für dessen Nachfolge stellen und sich verstärkt für grundlegende Reformen in der FIFA einsetzen.

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(Bild: KMM)



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