Legenden unter sich

Stirling Moss im Interview mit Heinz Prüller

Sport
02.04.2014 16:47
Vor fast 50 Jahren war er der Sieger beim letzten Mercedes-Doppel bis zu Malaysia 2014 – Stirling Moss im "Krone"-Interview mit Heinz Prüller.

"Ich bin sehr stolz und total happy für Mercedes!" Das sagt der letzte Überlebende der goldenen Ära der Silberpfeile. Stirling Moss ist heute 84: Bis zum Doppel von Lewis Hamilton und Nico Rosberg in Malaysia am Sonntag war er Sieger beim letzten Mercedes-Doppeltriumph. Im englischen Grand Prix 1955, vor fast 60 Jahren, als er sogar den legendären Juan Manuel Fangio schlug. Vor dem nächsten GP am Sonntag in Bahrain spricht die Formel-1-Legende im "Krone"-Exklusivinterview über Vergangenheit und Gegenwart.

"Krone": Stirling, kannst du Malaysia mit 1955 vergleichen, wo du als Einziger Fangio schlagen konntest?
Stirling Moss: Überhaupt nicht! Wir fuhren damals auf der umgebauten Pferderennbahn von Aintree bei Liverpool. Und die Mercedes waren allen überlegen – von der Organisation, der Technik wirklich herausragend. Ich war sehr happy, dort zu fahren.

"Krone": Auch gegen den Serienweltmeister Fangio?
Moss: Juan hatte den besten Start, ich musste mich erst nach vorne durchkämpfen. Vor der letzten Kurve wollte ich ihn vorbeiwinken, aber er wollte lieber ein offenes Duell. Ein Gentleman. Darauf stieg ich voll aufs Gas, bis zur Bodenplatte – und dann hab ich gewonnen.

"Krone": Ohne Streit?
Moss: Natürlich. Ich fragte später oft: Sag ehrlich, Juan, hast du mich damals absichtlich gewinnen lassen? Wegen England und meinem ersten GP-Sieg? Aber er sagte immer: Nein, das war dein Tag, dein Rennen, du hast den Sieg verdient.

"Krone": Auch viel Geld?
Moss: Ich bekam 90 Prozent der Prämie, das Team zehn Prozent – die wurden unter den Mechanikern aufgeteilt. Dazu gab es täglich einen Dollar fürs Autowaschen. Den hab ich eingesteckt und es selbst gewaschen.

"Krone": Sorgen, die heute kein Pilot mehr hat. Die Formel 1 hat sich aber heuer auch bei der Technik total verändert.
Moss: Mir fehlt der Motorenlärm. Aber vor allem finde ich auch das Spritlimit total blödsinnig. Formel 1 muss Formel 1 bleiben – ohne alle Einschränkungen.

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(Bild: KMM)



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