Gipfel in Bahrain

Krisensitzung: Wie wird Formel 1 wieder spannend?

Sport
03.04.2014 13:11
Keine Zweikämpfe, kein Motorenlärm, keine Spannung. Die Formel ist 2014 effizient, aber auch langweilig geworden. Schon nach zwei Rennen schrillen die Alarmglocken. Ein Treffen zwischen F1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone (links im Bild), Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo und FIA-Boss Jean Todt (rechts) im Vorfeld des Grand Prix von Bahrain soll nun helfen.

Vor allem Ecclestone und Montezemolo fühlen sich wegen der fehlenden Spannung in ihrer Kritik bestätigt. Der Ferrari-Chef hatte schon vor der Saison verächtlich "Taxifahrten" angekündigt. Chef-Vermarkter Ecclestone fürchtet um die Reputation seines Premium-Produktes. Wenden sich auch die Fans ab, helfen auf Dauer auch zahlungswillige Konzerne und Sponsoren der vom Zuschauerschwund nicht verschonten Formel 1 nicht mehr lange weiter.

Die neuen V6-Turbomotoren mit ihren komplexen Hybridantrieben und den Spritlimitierungen haben auf Betreiben der FIA, die als oberste Regelhüterin oft im Clinch mit den Promotoren und den Teams liegt, die Formel 1 zwar in der technischen Gegenwart ankommen lassen. Die Rennen sind damit aber auch zu "Gleichmäßigkeitsbewerben" geworden.

Piloten nur noch Marionetten der Strategen
Der GP von Malaysia zuletzt war eines der unspannendsten Rennen der Geschichte. Die Autos werden aus der Box per Funk ferngesteuert. Die besten Rennfahrer der Welt können wegen der Limitierungen beim Benzin (Gesamtmenge sowie maximaler Durchfluss pro Stunde) nicht mehr ans Limit gehen, sondern werden zu Handpuppen der Teamstrategen in den Boxen degradiert.

Vor allem die routinierten Fahrer fühlen sich dadurch wesentlicher Elemente des Rennfahrens beraubt. Auch Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel hatte kürzlich moniert, man möge den ganzen Batterie-Kram doch im Handy belassen und die Formel 1 nicht zu einem Übungsplatz machen, in dem nur noch quietschende Reifen zu hören sind.

Die mit Spielkonsolen groß gewordene "Rookie-Generation" tut sich mit dem Thema etwas leichter. "Es ist sicher eine andere Formel 1 geworden. Aber die Piloten müssen mit den neuen Herausforderungen eben zurechtkommen", beteuert etwa Sergio Perez. Der 24-jährige Mexikaner, seit heuer in Diensten von Force India, muss sich die Welt freilich auch ein bisschen schönreden. Racing? "Ist immer noch möglich", beteuert Perez. "Aber es ist anders. Du musst viel mehr denken wegen des Benzinverbrauchs, musst dir die Attacken viel mehr und früher überlegen", gestand er vor dem Rennen in der Steinwüste von Sakhir.

Lautere Motoren derzeit nicht möglich
Am ehesten könnte wohl am Benzinverbrauch "gedreht" werden. Also ausgerechnet an jener Facette, die Red-Bull-Neuzugang Daniel Ricciardo beim Saisonstart in Australien Platz zwei gekostet hat. Die Motoren wieder lauter zu machen, scheint hingegen fast unmöglich. Die auf maximal 15.000 gedrosselten Drehzahl - die wegen der Benzinsparerei aber ohnehin kaum erreicht wird - und die Einführung des "leisen" Turbos mit nur noch einem Auspuff führen zum bekannten und von Fahrern und Fans kritisierten Ergebnis.

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(Bild: KMM)



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