Schon vor zwei Wochen war Hamilton in Australien der Quali-Schnellste gewesen, dann aber im Rennen wie Vettel früh Opfer der neuen und komplexen Hybrid-Technologie in der neuen Autogeneration geworden. Beide wollen es nun am Sonntag (10 Uhr, Liveticker auf krone.at) im Dschungel von Sepang besser machen. Vettel sieht trotz der hauchdünn verpassten Pole im offenbar von den meisten Kinderkrankheiten genesenen RB10 sogar Siegchancen. "Ich stehe auf der besseren Seite", ist sich der Deutsche trotz Platz zwei sicher.
Wetterkapriolen
Das zweite Qualifying des Jahres hatte es vor den Augen von u.a. "Abfahrts-Kaiser" Franz Klammer in sich. Knapp über dem Äquator regierte nicht die erwartete Hitze, sondern es goss zunächst wie aus Kübeln. Nach drei Verschiebungen ging es erst nach einer 50-minütigen Verspätung los. "Im Moment wäre man besser mit dem Kajak unterwegs", beschrieb Ex-Pilot Christian Klien als Co-Kommentator im ORF die Situation launig.
Der Regen blieb letztlich Dauerbegleiter, mit ihm kamen die unvermeidlichen Folgen. Teil eins der Qualifikation endete 35 Sekunden früher als geplant, nachdem der Schwede Marcus Ericsson seinen Caterham mächtig zerlegt hatte. Gleich nach Beginn von Q2 gab es nach einer Kollision zwischen Fernando Alonso und Toro-Rosso-Junior Daniil Kwjat wieder die rote Flagge.
Die kurze Pause genügte, um am Ferrari Alonsos die beschädigte Radaufhängung zu tauschen. Der Spanier musste sich im Q3 nur knapp Rosberg geschlagen geben und steht ebenfalls in Reihe zwei. Vettels in Australien nach Platz zwei disqualifizierter Teamkollege Daniel Ricciardo sichert sich im zweiten Red Bull vor Kimi Räikkönen Platz fünf, damit stehen in den ersten drei Reihen nur Mercedes, Red Bull und Ferrari.
Schrecksekunde für Vettel
Die meisten der Asse pflügten sich mit unterschiedlichen Reifen-Strategien durch den Regen bis ins Top-Ten-Finale. Auffallend verbessert zeigte sich Red Bull Racing. Am RB10 von Vettel gab es nur ganz am Anfang des Qualifyings ein Problem an der ERS-Batterie. "Da hatte ich kurz Herzklopfen, weil wieder mal was gezickt hat. Nachdem der Rechner wieder hochgefahren war, war aber alles wieder in Ordnung", lobte Vettel seine "Suzie".
Am Ende fehlten dem Vierfach-Weltmeister nur 55 Tausendstel auf den Engländer. Auch, weil der 26-jährige Deutsche am Ende hauchdünn eine weitere Umrundung des Sepang International Circuits verpasste. "Das Ende war nicht perfekt, das ärgert mich ein bisschen. Ich hätte gerne noch eine Runde gehabt. Der Rückstand auf Lewis wäre sicher aufholbar gewesen", trauerte Vettel der möglichen ersten Saison-Pole ein wenig nach, gab aber auch zu: "Auch Lewis hätte seine Zeit noch verbessern können. Ich bin glücklich, dass nach dem schlechten Qualifying in Australien nun alles geklappt hat." In Melbourne war Vettel nur als 12. losgefahren.
Hamilton hat "nichts mehr gesehen"
Hamilton stellte mit seiner 33. Pole den britischen Rekord von Jim Clark ein. "Das ist meine zweite Pole, aber ich habe noch keine Punkte. Deshalb will ich morgen so viele wie möglich sammeln", hat sich der Ex-Weltmeister vorgenommen. "Hoffentlich schaffen wir es diesmal bis ins Ziel war", wünschte sich der Brite, der den Regen am Samstag als "unglaublich" beschrieb. "Ich habe am Ende nichts mehr gesehen, weder wo die Strecke hingeht noch wo die Kurven sind."
Rosberg war in dieser Phase der Einzige, der sich noch verbesserte und damit die Dominanz der Mercedes unterstrich. "Natürlich wäre ich lieber ganz vorne gewesen. Aber auch Platz drei ist eine gute Ausgangslage", sagte der WM-Führende. Vettel hofft vor allem darauf, "dass sich morgen der Rechner nicht aufhängt".
Das Qualifying-Ergebnis:
Rang | Fahrer | Team | Q1 | Q2 | Q3 |
1 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:57.202 | 1:59.041 | 1:59.431 |
2 | Sebastian Vettel | Red Bull | 1:57.654 | 1:59.399 | 1:59.486 |
3 | Nico Rosberg | Mercedes | 1:57.183 | 1:59.445 | 2:00.050 |
4 | Fernando Alonso | Ferrari | 1:58.889 | 2:01.356 | 2:00.175 |
5 | Daniel Ricciardo | Red Bul | 1:58.913 | 2:00.147 | 2:00.541 |
6 | Kimi Räikkönen | Ferrari | 1:59.257 | 2:01.532 | 2:01.218 |
7 | Nico Hulkenberg | Force India | 1:58.883 | 2:00.839 | 2:01.712 |
8 | Kevin Magnussen | McLaren | 2:00.358 | 2:02.094 | 2:02.213 |
9 | Jean-Eric Vergne | STR-Renault | 2:01.689 | 2:02.096 | 2:03.078 |
10 | Jenson Button | McLaren | 2:00.889 | 2:01.810 | 2:04.053 |
11 | Daniil Kvyat | STR-Renault | 2:01.175 | 2:02.351 | |
12 | Esteban Gutierrez | Sauber | 2:01.134 | 2:02.369 | |
13 | Felipe Massa | Williams | 2:00.047 | 2:02.460 | |
14 | Sergio Perez | Force India | 2:00.076 | 2:02.511 | |
15 | Valtteri Bottas | Williams | 1:59.709 | 2:02.756 | |
16 | Romain Grosjean | Lotus | 2:00.202 | 2:02.885 | |
17 | Pastor Maldonado | Lotus | 2:02.074 | ||
18 | Adrian Sutil | Sauber | 2:02.131 | ||
19 | Jules Bianchi | Marussia | 2:02.702 | ||
20 | Kamui Kobayashi | Caterham | 2:03.595 | ||
21 | Max Chilton | Marussia | 2:04.388 | ||
22 | Marcus Ericsson | Caterham | 2:04.407 |
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