In der Ostukraine

Flug MH17: Neue Wrackteile und Leichen gefunden

Ausland
25.07.2014 11:48
Mehr als eine Woche nach dem Absturz des Malaysia-Airlines-Flugzeugs in der Ostukraine haben Ermittler nach australischen Medienberichten ein neues großes Wrackteil sowie weitere Leichen gefunden. Sie beriefen sich auf Sprecher der OSZE, die unter anderem australische Ermittler in das Absturzgebiet begleitet hatten. Der Fundort sei unweit der anderen Wrackteile.

Die Ermittler - darunter zwei australische Diplomaten und ein Forensiker - seien zunächst nicht dafür ausgerüstet gewesen, die Leichen zu bergen, berichteten der Fernsehsender ABC und die Zeitung "Sydney Morning Herald" am Freitag. Bei dem Wrackteil handelt es sich demnach um ein Teil des Rumpfes, in dem Sitze und Fenster noch intakt waren.

"Wie aus dem Nichts" aufgetaucht
In einem dichten Waldstück sei man plötzlich auf den großen Rumpf-Wrackteil gestoßen, sagte Michael Bociurkiw von der Beobachtermission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa dem australischen Sender ABC. "Es schien fast so, als sei er wie aus dem Nichts aufgetaucht, denn es waren keine abgebrochenen Äste oder ähnliche Anzeichen zu sehen, die darauf hinweisen, dass ein großes Stück Rumpf dort zu Boden gefallen ist", sagte Bociurkiw.

Auf besonderes Interesse bei den Ermittlern sei allerdings das Cockpit der abgestürzten Boeing 777-200 gestoßen. Dort seien "sowohl persönliche als auch professionelle Gegenstände der Piloten" noch vorhanden. In dem Absturzgebiet sei nach dem Fund der neuen Leichen und Leichenteile eine detaillierte Überprüfung des Geländes vonnöten, um sicherzustellen, dass nichts übersehen werde, sagte Bociurkiw weiter.

Sicherheit ausländischer Polizisten nicht garantiert
Bei dem Absturz der Boeing 777-200 über dem Konfliktgebiet waren vor einer Woche 298 Menschen getötet worden. Die meisten stammten aus den Niederlanden. Dorthin wurden auch die Opfer übergeführt. Die Niederlande fordern wegen der dort anhaltenden Kämpfe eine internationale Polizeitruppe, die Ermittlern sicheren Zugang zur Absturzstelle verschaffen soll.

Angesichts der Rufe nach einer internationalen Polizeitruppe wollten die Separatisten diese Option nicht kategorisch ausschließen. "Wenn sich Malaysia, Australien oder die Niederlande an uns wenden, werden wir den Vorschlag natürlich prüfen", sagte Sergej Kawtaradse von der "Volkswehr" in Donezk. Die Aufständischen könnten die Sicherheit ausländischer Polizisten in der Kampfzone allerdings nicht garantieren. Kawtaradse wies Vorwürfe zurück, die Separatisten würden Ermittlungen und Sucharbeiten behindern. "Wir wollen Plünderungen verhindern und neutrale Untersuchungen ermöglichen", behauptete er.

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