Gemüsekasperl

Wie dein Kind Gemüse lieben lernt

Leben
26.10.2009 13:08
Dein Kind liebt Gemüse über alles? Gratulation! Wenn nein, dann stehst auch du vor der Herausforderung, dein Kind zu absolut notwendigen Vitaminen zu verführen. Doch wie überwindet man den vehementen Widerstand seines Nachwuchses? krone.at verrät dir Tipps und Tricks, wie du dein Kind zum Gemüse-Fan erziehen kannst.

Woher kommt die Abneigung?
Zunächst stellt sich die Frage, warum dein Kind Gemüse strikt verweigert. Kinder bauen ihr volles Geschmacksempfinden innerhalb der ersten sieben Lebensjahre langsam auf. Die Grund-Geschmackseindrücke umfassen dabei nach heutigem Stand süß, sauer, salzig, bitter und umami – ein japanischer Begriff für deftige, herzhafte Geschmackseindrücke. Ganz allgemein gesagt schützen diese Geschmacksempfindungen dein Kind davor, Essen zu sich zu nehmen, das sie aus irgendeinem Grund (noch) nicht vertragen. Für Babys ist daher vor allem Süßes entscheidend: Süß signalisiert, dass das Nahrungsmittel ungefährliche Kohlehydrate enthält. Je bitterer eine Speise schmeckt, desto eher wird sich dein Kind verweigern, da hier erst gelernt werden muss, ob diese Speise nicht vielleicht giftig ist. Auch Saures wird nicht so gerne zu sich genommen. Leicht salzige Speisen werden bei Kleinkindern in der weiteren Entwicklung dann gerne gegessen.

Und gerade Gemüse passt oft geschmacklich noch nicht in das angenehme Spektrum deines Kindes. Das kann auch daran liegen, dass ihr einfach nur noch kein Gemüse gefunden habt, das deinem Kind schmeckt. Denn meistens ist es so, dass Kinder nicht generell kein Gemüse mögen, sondern einfach vorerst nur bestimmte Arten verweigern. Das kann daran liegen, dass das Gemüse zu hart oder zu weich ist oder einen komischen Geschmack hat. Probier daher einfach mal quer durch den Gemüsegarten unterschiedliche Arten und auch unterschiedliche Zubereitungsarten aus. Gib Gemüsesorten mit süßlichem Geschmack den Vorzug, da diese eher akzeptiert werden, wie beispielsweise Karotten, rohe Zuckererbsen, Mais, Paprika oder Kohlrabi.

Wie verführst du dein Kind zum Gemüse-Genuss?
Zunächst solltest du herausfinden, in welcher Form deinem Kind Gemüse am besten schmeckt. In der Regel essen Kinder Gemüse lieber roh als gekocht. Gemüse muss ja nicht immer gekocht werden, es kann auch geknabbert und statt Chips genascht werden. Einfach Karottenstreifen oder Gurkenstreifen schneiden, einen leckeren Sauerrahmdip dazureichen und vielleicht kommt dein Kind auf den Geschmack.

Wenn dein Kind knackiges Gemüse nicht mag, dann kannst du das Gemüse auch mit einem Mixstab pürieren und als Suppe servieren, oder als Sauce. Auch kannst du Gemüse in den Reis mischen oder Kartoffelpuffer mit eingebackenem Gemüse zubereiten. Schließlich ist es ja egal, in welcher Form dein Kind Vitamine zu sich nimmt. Weiters hilft es, wenn du dein Kind beim Einkaufen mitaussuchen lässt, welches Gemüse auf den Tisch kommt, und es dir beim Kochen helfen darf.

Auch solltest du das Gemüseessen für dein Kind zu einem Erlebnis werden lassen. Forme bunte Gesichter oder kleine Häuschen mit den unterschiedlichen Gemüsearten. Denn je lustiger und farbenfroher der Teller aussieht, desto mehr Spaß wird dein Kind am Gemüseessen haben.

Du kannst auch den Teddy deines Kindes auf den Plan treten lassen, der deinem Kind gut zuredet und ihm vorschwärmt, wie gut Gemüse ist. Du wirst sehen, dass sprechende Stofftiere bei deinen Kindern oft Wunder wirken können.

Zusätzlich solltest du auf deine Vorbildfunktion achten und deinem Kind vorleben, wie gut Gemüse schmeckt. Erkläre deinem Kind, warum du Gemüse isst: Es macht dich fit und du bleibst gesund. Das ist auch wichtig für dein Kind, denn wenn es krank ist, dann kann es nicht mit seinen Freunden spielen. Wenn dein Kind dann Gemüse isst, solltest du es auf jeden Fall loben.

Sollte alles nichts helfen und dein Kind verweigert weiterhin jegliche Vitaminaufnahme, dann kannst du immer noch auf andere Vitaminlieferanten ausweichen. Kartoffeln oder Obst können eine Alternative sein.

Kein Zwang!
Besonders wichtig ist es jedoch, dass du dein Kind niemals zum Gemüseessen zwingst. Denn durch den Zwang steigt die Ablehnung deines Kindes nahezu ins Unermessliche – eine Trotzreaktion ist unvermeidlich. Denk einfach nur daran, wie es dir geht, wenn du etwas unfreiwillig tust – deine Begeisterung wird nicht unbedingt groß sein, du wirst ganz im Gegenteil alle schlechten Seiten in den Vordergrund stellen.

Beachte auch, dass dein Kind mit den unterschiedlichen Gemüse-Arten vertrauter wird, je öfter du sie zubereitest. Menschen müssen eine Speise oft bis zu sieben Mal kosten, bevor sie sagen können, ob sie ihnen wirklich schmeckt. Daher sollte dein Kind einfach immer wieder ein bisschen kosten – früher oder später kommt es auf den Geschmack.

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(Bild: kmm)



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