Ab nach draußen

Wie Sie Ihrem Kind den Bezug zur Natur vermitteln

Leben
08.04.2017 14:05

Kinder verlieren gerade im städtischen Raum zusehends den Bezug zur Natur. Viele sind noch nie in ihrem Leben auf einen Baum geklettert oder wissen nicht, wie das Leben im Wald funktioniert und wie man selbst einen Garten pflegt. Wie Sie Ihren Kindern dieses wichtige Wissen vermitteln können, erfahren Sie hier.

Kinder wissen schon früh, wie sie intuitiv ein Smartphone oder Tablet bedienen können. Wenn sie versuchen, auf einen Baum zu klettern, funkt oft die Angst der Eltern dazwischen. Bei der Vorstellung, das Kind könnte in der Erde herumgraben, Würmer in die Hand nehmen oder in Lacken herumspielen, bricht Panik vor Infektionen aus. Manchmal ist es aber auch das eigene, fehlende Wissen über die Natur und ihre Vielfalt, weshalb Eltern das Wissen auch nicht weitervermitteln können. Nur Bilderbücher über den Bauernhof und den Wald herzuzeigen, ist zu wenig. Kinder lernen dann am besten, wenn sie mit allen Sinnen erleben können.

Was können Eltern tun?
Schon mit kleinen Aktivitäten kann man die Kleinen für die Welt draußen begeistern. Denn das Gute ist: Um Kindern einen Naturbezug zu vermitteln, muss man weder Profigärtner noch Förster oder Bauer sein. Häufige Ausflüge nach draußen unterstützen einerseits den natürlichen Bewegungsdrang und erweitern andererseits den Horizont des Kindes. So lernt es schon früh, dass die Natur ein wertvoller Rückzugsraum ist, um Spaß zu haben und seine Batterien wieder aufzutanken.

Ausflüge in den Wald
Unternehmen Sie mit Ihrem Kind regelmäßig Ausflüge in schöne Parks und in den Wald und zeigen Sie ihm, was es alles sehen kann: Vögel, Bäume, Blumen, Sträucher, Gesteine, den Wandel der Jahreszeiten. Sind Sie sich selbst nicht sicher, was man sieht, suchen Sie sich doch einen Lehrpfad heraus. Denn in vielen Wäldern wurden für die jungen Forscher bereits Naturlehrpfade angelegt, bei denen Schilder mehr über die Natur rundherum verraten. Dabei können Groß und Klein etwas lernen. Auch Wanderungen zu Hütten oder Almen, oder je nach Alter des Kindes auf einen geeigneten Berg, sind Erfahrungen, die Kinder meist sehr gerne machen. Schließlich ist die Natur ein riesiger Abenteuerspielplatz.

Sammeln und basteln
Vermitteln Sie Ihrem Kind, was man mit den Bausteinen der Natur alles machen kann: Sammeln Sie Walnüsse oder Maroni im Herbst bzw., wenn Sie sich damit auskennen, auch Pilze und Beeren, die man dann gemeinsam genießen kann. Trauen Sie sich nicht, Früchte zu sammeln, können Sie auch einfach nur Blätter, Kastanien, Zweige, Rindenstücke und Derartiges sammeln, womit dann nach Herzenslust gebastelt werden kann.

So oder so lernt Ihr Kind, was der Wald alles an wertvollen Rohstoffen und Früchten hervorbringt. Unterwegs kann aus einem Ast eine Angelrute oder ein Spazierstock werden, man kann einen Ameisenhaufen beobachten oder zählen, wie viele Vögel man sieht. Ihr Kind wird sehr wahrscheinlich selbst die besten Ideen entwickeln, was ihm die Natur gerade zeigt.

Erforschen lassen
Natürlich sollten Sie Ihr Kind nicht auf einen morschen Baum oder lose gestapelte Baumstämme klettern lassen. Aber wenn Sie selbst die Gefahrensituation abgeschätzt haben, ermuntern Sie Ihr Kind ruhig, ein wenig herumzukraxeln und zu turnen. Beobachten Sie die Tiere, die Sie im Wald sehen. Hier kann es besonders schön sein, frühmorgens unterwegs zu sein, da man dann auf Lichtungen eventuell noch Rehe, Hirsche, Eichhörnchen und Co. beobachten kann. Auch Insekten und Schmetterlinge sollten Sie Ihrem Kind erklären. Etwa die App "Tiere und Pflanzen bestimmen" kann hierbei unterwegs unterstützen.

Wer sich wegen Spielen im "Schmutz" Sorgen macht, kann eine Garnitur Matschgewand besorgen, Wechselgewand ins Auto packen und eine Flasche Wasser zum unmittelbaren Händewaschen nach dem Spaß mitnehmen. Generell ist es aber so, dass das Immunsystem der Kinder profitiert, wenn sie viel im Freien spielen dürfen.

Urlaub am Bauernhof
Damit Ihr Kind lernt, wo die Milch zum Trinken und für den Käse oder die Eier herkommen, die es gern isst, kann Urlaub am Bauernhof eine gute Idee sein. Auf Aktivbauernhöfen werden oft Streichelzoos und Bauernhofaktivitäten für Kinder angeboten, was bei den lieben Kleinen wahre Begeisterungsstürme auslösen wird.

Der Kinder-Garten und der Garten am Balkon
Auch wenn Ihr Kind selbst lernt, etwas anzupflanzen, wird der Bezug zur Natur größer. Haben Sie einen eigenen Garten, lassen Sie es einfach mithelfen oder stellen Sie ihm ein eigenes kleines Beet zur Verfügung. Ebenso kann Ihr Kind am Balkon einen eigenen Topf bekommen, in dem es etwas anpflanzen darf. So lernt es, dass Pflanzen Zuwendung und Pflege brauchen, damit sie Früchte bringen. Und das führt zu mehr Wertschätzung dem Essen gegenüber, das täglich auf den Tellern landet.

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(Bild: kmm)



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