Stehaufmännchen?

Wie Ihr Kind abends schneller einschläft

Leben
25.03.2015 10:45
Wenn sich abends zum wiederholten Mal die Kinderzimmertüre öffnet, sind so manche Eltern am Verzweifeln. Was kann man tun, um das Einschlafen schneller hinzubekommen? Tipps und Infos finden Sie hier.

Die meisten Kinder erfinden Vorwände, warum sie nicht einschlafen können: Sie haben noch Hunger, sie haben noch Durst, sie müssen aufs Klo, sie haben vergessen, etwas zu erzählen, der Pyjama kratzt oder das Licht von der Straßenlaterne stört. Meist stecken jedoch folgende drei Gründe hinter der Weigerung, ins Bett zu gehen: Ihr Kind hat – eine für es sehr reale – Angst vor Monstern, die es in seinem Zimmer vermutet. Das ist vor allem bei Kindern im Kleinkinderalter der Fall. Es kann aber auch sein, dass das Kind allgemeine Trennungsängste hat und sich fürchtet, alleine im Zimmer zu bleiben. Oder es fürchtet, etwas zu verpassen, wenn es jetzt schon schlafen geht.

Monster-Angst
Kinder haben eine sehr rege Phantasie und können oft noch nicht unterscheiden, was real ist und was Teil der Geschichtenwelt. Viele Kinder stehen nachts echte Ängste aus, weil sie Hexen oder Monster in ihrem Zimmer sehen, die ihnen vielleicht im Traum erschienen sind. Diese Ängste sollten ernst genommen werden. Hängen Sie einen bunten Traumfänger auf und beseitigen Sie Gegenstände, die sich in der Nacht möglicherweise ungewollt bewegen könnten.

Es kann auch helfen, mit einem Einschlafritual Monster zu vertreiben. Das geht spielerisch beispielsweise mit einem Monsterspray. Einfach einen dünn zerstäubenden Sprühflakon mit Monster-Stickern bekleben, "Anti-Monster-Spray" daraufschreiben, und eine Mischung aus Wasser mit einigen Tropfen Lavendelöl einfüllen. Ihr Kind darf abends im Zimmer ein wenig davon versprühen. Dann wird die Flasche neben das Bett gestellt und wenn wirklich in der Nacht das Monster kommt, kann es verjagt werden. Auch können Sie Kuscheltiere als Monsterwache aufstellen, die beispielsweise neben dem Bett aufgesetzt werden.

Angst vorm Alleinesein oder Angst, etwas zu verpassen
Besonders bei dieser Angst ist wichtig, dass Sie ein ruhiges und immer gleiches Abend-Ritual einführen: Nach dem Abendessen wird gekuschelt, Zähne geputzt und gemeinsam wieder beim Kuscheln eine Geschichte gelesen. Das Kuscheln ist bei Trennungsängsten besonders wichtig, da das Kind durch die Nähe beruhigt wird. In der letzten Stunde vor dem Schlafengehen sollte nicht mehr getobt, gelaufen oder ferngesehen werden – Ihr Kind sollte nicht den Eindruck haben, dass es etwas verpasst.

Auch hilft es, die Türe einen Spalt offen zu lassen, damit Ihr Kind das Vorzimmerlicht sieht und hört, dass Sie da sind. Geräusche stören in diesem Fall nicht: Leises Fernsehen, Gespräche, Topfklappern oder Ähnliches beruhigen Ihr Kind, weil es weiß, dass Sie nach wie vor da sind. Kommt Ihr Kind trotzdem immer wieder, seien Sie konsequent und bringen Sie es, ohne sich auf Diskussionen einzulassen, mit einem Standard-Spruch zurück ins Bett, etwa: "Es ist schon sehr spät. Bitte bleib im Bett und versuch, zu schlafen. Ich hab dich lieb."

Anreiz
Schließen Sie mit Ihrem Kind einen Deal: Wenn es abends nicht wieder aufsteht, bekommt es nach fünf Tagen eine kleine Belohnung. Die erforderlichen erfolgreichen Einschlafversuche können dann mit der Zeit gesteigert werden, bis Ihr Kind von selbst einschläft. Auch können Sie mit einer Joker-Methode arbeiten: Ihr Kind hat pro Abend zwei Joker. Bei jedem Mal Aufstehen muss es einen Joker abgeben. Hat es keine Joker mehr, muss es endgültig im Bett bleiben. Bei z.B. zehn nicht verbrauchten Jokern bekommt es eine Belohnung (es darf sich sein Lieblingsgericht wünschen, ein Wochenendausflug seiner Wahl etc.).

Viele Kinder kommen dann nur einmal wieder, weil sie sich einen Joker für Notfälle in der Nacht aufheben wollen oder wirklich die Joker sammeln wollen, um die Belohnung zu bekommen. Wichtig ist bei allen Tricks: Konsequent bleiben, nicht schimpfen, aber ruhig darauf bestehen, dass die Regeln eingehalten werden. Mit der Zeit wird sich Ihr Kind an das neue Verhaltensmuster gewöhnen und von da an funktioniert das Einschlafen ohne Probleme.

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(Bild: kmm)



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