Babysprache

So verständigen sich Babys ohne Worte

Leben
16.01.2009 10:51
So lange ein Baby noch nicht gelernt hat zu sprechen, gestaltet sich die Kommunikation zwischen Eltern und Kind meist etwas schwierig, gleich Rätselraten, was denn der kleine Schatz gerade meinen könnte. Meist lernen die Eltern mit der Zeit, was das Kind meinen könnte, wenn es gewisse Laute von sich gibt oder gestikuliert. Diese Kommunikation kann aber auch bewusst gesteuert werden – über Babyzeichen. Wie das funktioniert, erfährst du hier.

Babyzeichen haben das Ziel, die Kommunikation mit dem Baby zu erleichtern, noch lange bevor es sprechen kann. Hierfür werden wichtige Signale wie Hunger, Durst, Windelwechsel, Müdigkeit oder anderes bewusst mit einfachen Zeichen gekoppelt, die das Kind lernt und sich dann darüber bewusst verständigen kann. Die meisten Babys sind mit etwa sechs Monaten soweit, differenzierte Zeichen mit den Händchen, so genannte Babyzeichen, zu erlernen. Das Einstudieren erfolgt ganz einfach durch konsequente Wiederholung der Zeichen bei der Erfüllung des betreffenden Bedürfnisses. Und statt das Weinen des Kindes interpretieren zu müssen, wird dein Kind schnell mittels Geste zu verstehen geben, was es gerade möchte.

Babys können so beispielsweise lernen, „mehr“ von etwas zu wollen, oder „fertig“ zu sein, statt einfach nur zu jammern. Auch bei Schmerzen kann sich das Kind durch ein Zeichen verständlich machen. Gebärden sind leichter zu lernen als die gesprochene Sprache und schulen zudem die Aufmerksamkeit deines Kindes. Schlüsselwörter können visuell verdeutlicht werden und sind dadurch leichter zu erfassen. Im Prinzip erfolgt beim Lernen von Babyzeichen eine einfache Konditionierung. Das Zeichen ist mit einer Befriedigung des geäußerten Wunsches verbunden. Somit wird das Zeichen positiv verstärkt, und der Anreiz für dein Baby, das Zeichen nachzumachen, ist gegeben.

Beispiele für Babyzeichen
Generell kannst du dir die passenden Zeichen frei überlegen bzw. durch Beobachtung deines Babys übernehmen und verstärken. Hier eine Idee, wie du wichtige Schlüsselwörter besetzen könntest: Hunger bzw. Durst kann durch ein Öffnen und Schließen der Faust das Stillbedürfnis signalisieren – genauso denkbar ist ein Reiben der Handfläche auf dem Bauch oder ein angedeutetes Nuckeln am Daumen. „Nein“ kann durch ein einfaches Kopfschütteln verstärkt werden, ebenso „Ja“ durch einmaliges Nicken. Das Zeichen für "mehr" kann mit der ausgestreckten Handfläche erfolgen, der Zeigefinger tippt darauf. "Hinauf" oder "hinunter" werden durch den ausgestreckten Zeigefinger, der nach oben oder nach unten zeigt, ausgedrückt. Als Zeichen für Buch oder Vorlesen können die Hände wie in einer Gebethaltung gefaltet und dann aufgeklappt werden, wie beim Öffnen eines Buches. Ist ein Vorgang beendet oder hat dein Baby genug von etwas, können die Händchen vor dem Körper mit der Handfläche nach unten ausgeschüttelt werden. Bei Schmerzen kann mit dem Zeigefinger auf das betreffende Körperteil gezeigt werden.

Bei der Gestaltung der Babyzeichen, bzw. der Auswahl der zu besetzenden Schlüsselwörter sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Achte nur darauf, immer das gleiche Schlüsselwort zu nennen und es konsequent mit der Geste zu kombinieren. So kann dein Kind das Zeichen am schnellsten erlernen und nachahmen.

Nutzen der Babyzeichen
Die Sorge, dass durch Verwendung der Zeichen das Erlernen der Sprache verzögert werden könnte, ist laut Ärzten unberechtigt, im Gegenteil. Der Umgang mit Kommunikation wird frühzeitig angestoßen, das Kind lernt, sich mitzuteilen, statt "nur" zu weinen. Babyzeichen können auch für andere Menschen die Kommunikation mit dem Kind erleichtern und damit beispielsweise einen frühen Einstieg in den Kindergarten oder Aufenthalt bei einer Tagesmutter ermöglichen, wenn du einfach eine Liste mit den Zeichen und deren Bedeutung anfertigst. Auch im Umgang mit kleineren Geschwistern können Babyzeichen für die Kinder hilfreich sein.

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(Bild: kmm)



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