Spaß im Wasser

So bringen Sie Ihrem Kind das Schwimmen bei

Leben
13.06.2018 12:00

Ex-US-Ski-Star Bode Miller und seine schwangere Frau mussten vor wenigen Tagen den Verlust ihrer 19 Monate alte Tochter Emeline hinnehmen. Die Kleine war in einem Pool ertrunken. Ertrinken stellt für Kinder eine sehr große Gefahr dar, schon geringe Wassertiefen können für Nichtschwimmer zu einer tödlichen Falle werden. Kinder sollten daher früh schwimmen lernen - einerseits, um im Wasser sicher zu sein, andererseits, um den Spaß im Wasser voll auskosten zu können.

Ab wann kann mein Kind schwimmen lernen?
Grundsätzlich sind die dafür erforderlichen koordinativen Fähigkeiten etwa ab dem vierten bis fünften Lebensjahr vorhanden. Ein Indikator dafür kann sein, wenn das Kind schon ohne Stützräder Radfahren kann. Die erste Bewegungsart, die im Wasser funktionieren wird, ist das Kraulen, da dieses noch keine bewusste Atmung wie beim Brustschwimmen erfordert. Das Rückenschwimmen sollte nach erfolgreichem Brustschwimmen erlernt werden.

Im Kindergartenalter sollten Kinder daher nur mit Schwimmhilfen und unter erwachsener Beaufsichtigung ins maximal knietiefe Wasser gelassen werden. Den Spaß am Wasser kann man den Kleinen sehr gut mit diversen Wasserspielsachen vermitteln: Siebe, Kübelchen, Gießkannen, Wasserball, aufblasbare Schwimmtiere und Co. helfen schon früh, das Schwimmengehen zu einem positiv besetzten Erlebnis werden zu lassen.

Kleine Übungen fürs Kindergartenalter
Mit einigen kleinen Übungen kann schon im Kindergartenalter mit der Gewöhnung an die Bewegung im Wasser begonnen werden: Beim Abschleppen legt sich Ihr Kind auf dem Rücken ins Wasser, sein Kopf befindet sich in Ihren Händen. So ziehen Sie es sanft in kleinen und größer werdenden Kurven durchs Wasser. Ihr Kind lernt dabei den Auftrieb kennen und entspannt sich beim Schwimmen.

Haben Sie ein Schwimmbrett zur Verfügung, kann sich Ihr Kind gestreckt darauf legen und Sie schieben es an den Füßen durchs Wasser. So lernt es die erforderliche gerade Schwimmhaltung mit Körperspannung. Klappt das schon ganz gut, kann Ihr Kind sich auch selbst mit den Füßen vom Beckenrand wegdrücken und durchs Wasser auf Sie zu gleiten.

Richtig schwimmen lernen
Wenn Sie selbst gut schwimmen können und nicht ungeduldig sind, können Sie Ihrem Kind das Schwimmen ohne Weiteres selbst beibringen. Andernfalls ist ein Schwimmkurs unter professioneller Anleitung die richtige Wahl. Das hat den Vorteil, dass Ihr Kind an seine Möglichkeiten angepasste Anleitungen erhält und zusätzlich den Spaß hat, mit anderen Kindern gemeinsam lernen zu können.

Wichtig: Sie sollten beim Lernen ausnahmslos auf genormte Schwimmhilfen wie Schwimmflügerl zurückgreifen, um mit dem Sprössling die ersten Versuche im Wasser zu wagen. Luftmatratzen, Poolnudeln, Schwimmtiere und -bretter, etc. sind NICHT geeignet.

Schwimmen zu lernen braucht Zeit. Als Erstes sollten die Beinbewegungen gelernt werden. Ihr Kind hält sich selbst am Beckenrand fest und trainiert die typischen Froschtempi fürs Beinschwimmen. Achten Sie auf die korrekte Beinführung und zeigen Sie Ihrem Kind vor, wie es richtig geht. Manche Kinder fühlen sich wohler, wenn Sie anfangs noch eine Hand unter ihren Bauch schieben, damit sie das Gefühl haben, nicht untergehen zu können. Reagieren Sie darauf, wenn Ihr Kind Angst hat oder unsicher ist, und geben Sie ihm die Unterstützung, die es braucht, aber ermutigen Sie es auch, sich selbst mehr zuzutrauen.

Dann kann Ihr Kind langsam die Armbewegungen lernen. Helfen Sie ihm mit einfachen Anleitungen, indem Sie ihm vorzeigen, wie es seine Arme nach vorne, die Handflächen nach außen und damit das Wasser nach hinten wegschieben kann. Sie können auch seine Bewegungen führen, da manche Kinder bloße Anleitungen nicht gleich umsetzen können, sondern das Bewegungsmuster selbst ausführen müssen.

Dann muss Ihr Kind das Gleiten im Wasser lernen. Zeigen Sie ihm, wie es sich vom Beckenrand abstoßen kann und sich treiben lässt. Zu Beginn kann die Hand unter dem Bauch Ihres Kindes helfen, sein Sicherheitsgefühl zu stärken. Als nächsten Schritt stellen Sie sich dorthin, wo die Gleitphase Ihres Kindes endet, und lassen das Kind sich allein abstoßen. Stellen Sie sich aber nicht zu weit weg, damit Sie sofort da sind, wenn Ihr Kind sich am Ende der Gleitphase nicht selbständig über Wasser halten kann. Ermutigen Sie es, nach dem Abstoßen die erlernten Schwimmbewegungen auszuführen. Bei manchen Kindern klappt es recht schnell, andere brauchen ein paar Anläufe.

Weiterhin achtsam sein
Auch wenn Ihr Kind bereits erfolgreich einige Meter weit schwimmen kann und Sprünge ins schwimmtiefe Wasser schafft, sollten Sie es nicht aus den Augen lassen, da Kinder zur Selbstüberschätzung neigen. Das gilt besonders für Schwimmen im Meer und im Wellenbecken. Hierbei sollten Sie Ihr Kind immer begleiten, damit Sie im Notfall eingreifen können.

Achten Sie außerdem darauf, Biotope, Pools, etc. zu umzäunen, um Gefahrenquellen für jüngere Geschwister oder kleine Besucher zu minimieren. Auch ein Pool-Alarm kann eine nützliche Investition sein.

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(Bild: kmm)



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